Zigarette, E-Zigarette oder Tabakerhitzer?

Der Überblick

(sp) Vor 100 Jahren gab es nur eine Möglichkeit zu rauchen – natürlichen Tabak. Heute ist die Tabakindustrie deutlich gewachsen und auch über sie hinaus gibt es immer mehr Alternativen und Ergänzungen auf dem Markt. Was aber ist der Unterschied zwischen Zigaretten und was hat es mit den berüchtigten Einweg-E-Zigaretten auf sich? Nachfolgend eine kleine Einordnung der verschiedenen Möglichkeiten.

Die Tabakzigarette ist und bleibt der Klassiker
Um eine klassische Zigarette, Pfeife, Cigarre oder einen Cigarillo zu rauchen, braucht es Tabak, der aus Tabakpflanzen gewonnen wird. Er wird wahlweise in Papier gerollt, in Hülsen gestopft oder als fertige Zigarette auf den Markt gebracht. Besondere Konsumformen sind Pfeifen und Cigarren.

Tabak ist ein reines Naturprodukt, das aufgrund des Nikotinanteils einen suchtmachenden Einfluss hat. Einigen Wissenschaftlern zufolge soll Nikotin sogar stärker zur Abhängigkeit führen als Heroin. Beim Konsumenten wird zwischen Sucht- und Genussrauchern unterschieden. Vor allem Pfeifen- oder Zigarettenkonsumenten sind oft nicht abhängig von Tabak, sondern konsumieren ihr Produkt nur gelegentlich.

Die E-Zigarette – Harm Reduction durch elektronisches Verdampfen?
Rund fünf Prozent der Deutschen nutzen E-Zigaretten, ein großer Teil davon gehört zu den ehemaligen Rauchern. Bei der E-Zigarette kommt kein Tabak zum Einsatz, sondern ein flüssiges Liquid. Es wird auf Basis von Propylenglykol, Glycerin und Aromen hergestellt. Um den Nikotinbedarf zu decken, können Liquids mit sogenannten Nikotin-Shots angereichert werden.

Normalerweise setzt sich das Endgerät aus einem Akkuträger, einem Verdampfer und einer Batterie zusammen. Schlechte Presse gab es vor allem für die weite Verbreitung der sogenannten Einweg-E-Zigarette. Dabei handelt es sich um Einmal-Produkte, die nach der Benutzung entsorgt werden. Das erhöht nicht nur den Anteil an Plastikabfällen deutlich, sondern scheint auch den Einstieg in die Welt der E-Zigaretten zu erleichtern.

Obwohl es bereits Forschungen gibt, die besagen, dass Dampfen rund 95 % weniger schädlich ist als Rauchen, gibt es keine effektiven Langzeitstudien. Betont sei an dieser Stelle außerdem, dass die Nutzung von E-Zigaretten immer dann schädlich ist, wenn der Konsument vorher keine Zigaretten geraucht hat. Als Ersatzmittel für die Tabakzigarette mag der Faktor der Harm Reduction zutreffen, nicht aber auf den Einstieg.

Tabakerhitzer als Zwischenlösung zwischen Zigarette und E-Zigarette
Eine dritte Gruppe der Rauchmethoden ist der Tabakerhitzer. Bei diesen Geräten wird Tabak eingesetzt, der erhitzt anstatt verbrannt wird. Dabei werden Temperaturen von bis zu 300 Grad und mehr erreicht, abhängig vom Gerät. Verglichen hierzu liegt die Temperatur bei der klassischen Zigarette bei rund 800 Grad. Zur Nutzung sind Tabaksticks und ein Gerät erforderlich. Erste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Tabakerhitzer weniger Schadstoffe freisetzen als Zigaretten. Es existieren aber auch ernsthafte Gesundheitsbedenken, da es, wie bei der E-Zigarette, noch keine verwertbaren Langzeitstudien gibt. Es wird befürchtet, dass die „Verharmlosung“ der Folgen den Einstieg in die Welt des Rauchens erleichtert und so kein Gefühl mehr für Risiken besteht.

In einigen Ländern sind Heat-not-Burn-Produkte gänzlich verboten, in anderen werden sie als wirkungsvolles Mittel zum Zigarettenentzug vermarktet. Es deutet vieles darauf hin, dass die E-Zigarette im direkten Vergleich zum Tabak-Verglimmer die größeren Benefits für die Gesundheit hat. Die gesündeste Methode ist aber immer noch ein vollständiger Rauchstopp.

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