Villiger Söhne AG trotz Corona auf Kurs
Heinrich Villiger sieht weitere Wachstumschancen mit handgerollten Premium-Cigarren
(pm/sp) Der Luzerner Cigarren- und Tabakhersteller Villiger Söhne wurde 2020 von der Corona-Krise nicht ausgebremst und berichtet aktuell über das insgesamt zufriedenstellende Ergebnis. Zwar brach das Geschäft mit dem Zollfreihandel infolge des eingeschränkten Flugverkehrs ein, doch stiegen die Umsätze in der Schweiz und der EU. Da in den meisten Ländern die Tabakwarengeschäfte als Folge der Corona-Pandemie nicht geschlossen worden seien, hätten die Verkäufe im konventionellen Detailhandel gesteigert werden können, teilte Villiger Söhne am Dienstag vergangener Woche mit. Insgesamt habe man die Umsätze mehr oder weniger stabil bei rund 200 Millionen Franken gehalten, sagte Verwaltungsratspräsident Heinrich Villiger gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
In der Schweiz etwa habe Villiger weitere Marktanteilsgewinne erzielt und komme auf knapp 50 Prozent. Dabei habe geholfen, dass das Unternehmen der einzige Cugarrenfabrikant hierzulande sei, der hier produziere und verkaufe. Die Schweizer Produktion von Villiger befindet sich im luzernischen Pfeffikon. In Spanien habe man zudem die Marktführerschaft gehalten. Das Land stellt gemeinsam mit Deutschland und Frankreich die größten Märkte für Villiger dar. Der größte Cigarrenmarkt weltweit seien zwar die USA. Dort herrsche jedoch ein starker Konkurrenz- und Preiskampf. „Wir haben einen bescheidenen Marktanteil da, sind aber präsent“, sagte Villiger.
Wachstumschancen sieht das Unternehmen vor allem im lukrativen Geschäft mit handgerollten Premium-Cigarren. Dieses sei weltweit am Kommen und in all den Ländern stark, in denen die Leute eine große Kaufkraft hätten, so Villiger. Das luzernische Unternehmen ist am Importgeschäft aus Ländern wie Cuba, Dominikanische Republik oder Brasilien über Joint-Ventures und Direktimporte beteiligt. Zudem betreibt es eine eigene Manufaktur in der Tabakanbauzone des Gliedstaates Bahia in Brasilien. Ein zweiter Fabrikationsbetrieb befindet sich aktuell im Bau in Nicaragua.