Villiger-Historie: Ein Schweizer Sieg für die Ewigkeit

Villiger schrieb 1977 in Österreich F-1-Geschichte

(pm/sp) Es war vor 44 Jahren eine Sensation im Internationalen Motorsport, und sie wird es auch im Sommer 2021 beim GP – Lauf der Formel 1 in Österreich noch sein: Ein GP-Sieg von Jones für einen Schweizer Hauptsponsor! Doch diese Geschichte hatte natürlich auch einen Anfang. Und das war von Max Villiger, der als einer der ersten in der Region Ende der 1930er Jahre einen amerikanischen Lincoln Zephyr mit 12 Zylindern besaß. Bereits als Dreikäsehoch fuhr der kleine Heinrich, auf den Knien seines Vaters sitzend, das Auto in und aus der Garage. Noch heute glänzen die Augen des Verwaltungsratspräsidenten Heinrich Villiger, wenn er über diese Jugendzeit erzählt. Mit der Faszination zum Auto führte Heinrich Villiger sein Cigarren–Unternehmen mit unternehmerischem Geschick, bis in die Königsklasse des Motorsports die Formel 1. Noch in den 1950er Jahren fuhr er selber noch Autorennen um die Schweizer-Berg-Europameisterschaft der Kategorie getunte Tourenwagen auf Alfa Romeo und Ashton Martin.

Der Mann aus dem oberen Wynental hatte in jenen Zeiten, wo die Tabakindustrie die Formel 1 über Wasser hielt (Marken wie Camel, Marlboro, Gitanes, Mild Seven, Lucky Strike usw.) ein relativ günstiges Angebot, sich auf dem Shadow des Amerikaners Don Nichols mit seinen Tabakprodukten einen weltweiten Namen zu machen. Dabei nutzte der Cigarrenkenner und Motorsportfreund Heinrich Villiger die Königsklasse des Motorsports und sponserte über zwei Saisons als erster und auch bisher einziger Cigarrenhersteller weltweit, ein Formel 1-Team.

Die Geldanlage lohnte sich für den Bruder des damaligen Schweizer Bundesrates Kaspar Villiger. Vor allem an jenem goldenen Sommer-Sonntag in der Steiermark. Niki Lauda stand im Ferrari auf der Pole-Position. Doch Mario Andretti ging im Lotus-Ford in Führung. In der 12. Runde platzte dem Amerikaner der Motor. So übernahm der Brite James Hunt im McLaren-Ford für 32 Runden die Spitze. Bis auch ihm der Motor hochging. Es war der Augenblick des Australiers Alan Jones (wurde im Übrigen in einem anderen Team 1980 Weltmeister). Der Shadow-Star lag vom 14. Startplatz (!) plötzlich vorne und gab die Führung nicht mehr ab, weil Lauda (20 Sekunden zurück) immer mehr Probleme mit den Reifen bekam. Diese einmalige Geschichte schrieb am 14. August 1977 auf dem Österreichring im damaligen Zeltweg (seit 1997 Spielberg) der Grandseigneur der Schweizer Cigarrenbranche: Heinrich Villiger.

Der Schweizer Rennfahrer Clay Regazzoni, der ein Jahr später zu Shadow und Villiger kam (zweimal Fünfter), hatte 1977 bei jenem GP Österreich einen Startunfall. Auch der bekannte deutsche Formel-Pilot Hans–Joachim Stuck aus Grainau, gehörte 1987 dem Team an. Auf dem Villiger Shadow Formel 1 Boliden konnte Stuck ebenfalls Punkte einfahren.

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