Villiger de Nicaragua feierte am 26. Januar 2023 das große Opening / Villiger-Geschäftsführer Christoph Lüscher berichtet

Einweihung der Villiger Cigarrenmanufaktur in Esteli / Corina Villiger und Lucien Villiger waren vor Ort

(pm/sp) Villiger de Nicaragua feierte am 26. Januar 2023 die feierliche Eröffnung in Estelí. Die Stadt in Nicaragua ist für die Schweizer nicht nur ein wichtiger Standort, sondern auch eine Herzenssache. Warum? Das lesen Sie im nachfolgenden Bericht des Villiger-Geschäftsführers Christoph Lüscher.

Offizieller Startschuss an vielversprechenden Standort mit viel Prominenz
Am 26. Januar eröffnete die Villiger Söhne ihre neue Fabrik für handgerollte Cigarren in Nicaragua. Der offizielle Startschuss an einem vielversprechenden Standort. Doch fangen wir vorne an: Seinen Wunsch nach einer eigenen Fabrik für hochwertige Handmade-Cigarren hat Heinrich Villiger in Form eines Joint Ventures umgesetzt. Partner ist die Familie Martinez Cuenca, welcher die Tabakfabrik und die Marke „Joya de Nicaragua“ gehören. Mit der Familie Martinez verbindet Heinrich Villiger eine jahrzehntelange Freundschaft und geschäftliche Partnerschaft. Man kann sich gut vorstellen, welch riesiges Know How bei diesem Zusammenschluss zusammenkommt. Nach einer Planungsphase, in der die Vorstellungen von Villiger Söhne sowie das Fachwissen von Joya de Nicaragua einflossen, entstand im südlichen Teil der Stadt Esteli eine moderne Cigarrenfabrik. Das Gebäude ist bis auf den kleinen Bürotrakt eingeschossig und hat eine Grundfläche von rund 80 mal 30 Meter. An das Fabrikgebäude schließt eine „Open-Air-Kantine“ an – ein überdachter Ort mit Tischen und kleiner Küche, in der sich die rund 100 Angestellten mittags verpflegen können. Die Mitarbeitenden produzieren aktuell rund 1,5 Millionen Cigarren pro Jahr, darunter die Villiger La Meridiana, Villiger San’Doro, La Libertad , Corrida Nicaragua, oder die Corrida Honduras. Das neuste Produkt von Villiger aus Nicaragua sind die Villiger 1888 Nicaragua und die Villiger de Nicaragua Editión Limitada 2022. Erstere der beiden wurde vom Publikum der InterTabac in Dortmund 2022 zur besten Cigarre der Messe gewählt.

Die Villiger Manufaktur in Esteli
Die Fabrik arbeitet autonom, ist aber ins Liefernetzwerk der Villiger-Gruppe eingebunden und bezieht bei Bedarf Dienstleistungen vom Stammhaus, wie beispielsweise Unterstützung beim Einkauf spezieller oder knapper Tabake. Die Stadt Esteli liegt auf einer Hochebene im Nordwesten von Nicaragua, eingerahmt von Bergen. Die hohen Temperaturen und Luftfeuchte der 150 Kilometer entfernten Hauptstadt Managua (diese liegt fast auf Meereshöhe) sind hier oben auf 840 Meter über Meeresniveau erträglicher und es weht oft ein leichter Wind, welcher aber durch die umliegenden Berge nicht zu stark wird.

Die Stadt Esteli
In Esteli leben circa 130 000 Einwohner. Vor 15 Jahren waren es noch 75 000. Der Zuwachs ist hauptsächlich der ansässigen Tabakindustrie zu verdanken. Die Stadt (wird gern als) ist ein Cigarren-Cluster (bezeichnet), denn neben Tabakanbauern und den etwa 80 Cigarren-Herstellern haben sich auch viele Zulieferer wie Holzkistenproduzenten, Cigarren-Ringhersteller und andere Druckereibetriebe in und um Esteli angesiedelt. In der Kommune wird wegen des Erdbebenrisikos, Nicaragua ist ein vulkanisch aktives Gebiet, auf hohe Häuser verzichtet, was den Eindruck eines riesigen Dorfes erweckt. Tagsüber und abends herrscht in den Straßen reges Treiben, viele Straßenhändler verkaufen dort ihre Waren. Rund um die Estelí liegt eine weite Landwirtschaftszone mit großen Tabakplantagen.

Das Opening
Die offizielle Eröffnungsfeier fand zeitgleich dem „Puro Sabor“ Festival in Nicaragua statt. Neben zahlreichen geladenen Gästen aus der Tabakbranche weltweit, lokalen und nationalen Politikern sowie vielen Pressevertretern waren der deutsche Botschafter in Nicaragua, Christoph Bundscherer sowie sein Schweizer Kollege Gabriele Derighetti anwesend. Nach zahlreichen Grußbotschaften würdigte Botschafter Bundscherer die gute langjährige Beziehung der beiden Länder, welche das Fundament legt, dass sich auch deutsche Firmen von Nicaragua angezogen fühlen und sich dort – wie auch die schweizerische Villiger Söhne AG – erfolgreich etablieren können. Die lokalen Politiker unterstrichen dies und verwiesen auf die zahlreichen wirtschaftsfreundlichen Maßnahmen, die die Ansiedelung von Unternehmen fördern und Hindernisse in diesem Prozess eliminieren. Letztlich ist es das Zusammenspiel beider genannten Parteien, die aktuell vor Ort ein prosperierendes Umfeld für Firmen schafft, das seinerseits in den letzten Jahren sehr viele Arbeitsplätze in Nicaragua und speziell in Esteli geschaffen hat und damit ein Beispiel von gelungener Wirtschaftsförderung darstellt.

Corina Villiger und Lucien Villiger vor Ort
Corina Villiger, die Tochter von Heinrich Villiger, schloss in ihrem Vortrag nahtlos an und ergänzte, dass neben den genannten wirtschaftsfreundlichen Faktoren auch die Kompetenz der Menschen im Bereich Tabakverarbeitung und Cigarren-Herstellung den Standort Esteli für Villiger sehr attraktiv mache. Sie dankte speziell der Familie Martinez und allen Beteiligten für ihren großen Einsatz bei der Verwirklichung des Traums ihres Vaters. Der Bau des Gebäudes samt Infrastruktur, die Rekrutierung von qualifiziertem Personal und das Hochfahren des Betriebs verliefen weitgehend reibungslos und die Fabrik übertraf in ihrem ersten Jahr die ambitionierten Erwartungen. Auch freute sie sich über die ersten sozialen Engagements des Betriebs, zum Beispiel wurde vom Verwaltungsrat ein Projekt mit der benachbarten Schule genehmigt, um die Bedingungen für die Schülerinnen und Schüler sowie für die Lehrer zu verbessern. Villiger de Nicaragua möchte sich auch in seiner unmittelbaren Umgebung engagieren und Esteli damit seinerseits etwas zurückgeben, so Corina Villiger.

Videobotschaft von Heinrich Villiger
Das absolute Highlight am Festtag war die Videobotschaft von Heinrich Villiger, der aus seinem Büro in Waldshut-Tiengen auf einen großen Bildschirm direkt in die Manufaktur übertragen wurde. Heinrich Villiger hatte sich aufgrund seines Alters (92) entschieden, nicht mehr persönlich anzureisen. Er wurde von seiner Tochter Corina sowie von seinem Enkel Lucien, die beide dem Verwaltungsrat der Firma angehören. In seiner charismatischen Art schilderte er, wie aus einer Vision ein Joint-Venture und damit eine noch stärkere Verbindung mit der Familie Martinez entstand. Ein solch ein komplexes und räumlich weit entferntes Vorhaben wollte er nur mit einem Partner verwirklichen, zu dem er eine jahrzehntelange Freundschaft und absolutes Vertrauen hatte: Alejandro Martinez Cuenca, dem er seine große Dankbarkeit damit aussprach. Der so geehrte war sichtlich gerührt über die Worte seines langjährigen Freundes. Martinez ergänzte die Grußbotschaft abschließend und würdigte seinerseits die enorm lange familiäre Beziehung zu den Villigers und speziell zu Heinrich Villiger. Er dankte ihm für sein großes Vertrauen und betonte, es könne sich nun jeder davon überzeugen, dass sich dieses Vertrauen und die Zusammenarbeit ausbezahlt habe – Villiger de Nicaragua mit seinem Mitarbeitenden sei heute ein Juwel unter den Cigarrenfabriken in Esteli, worauf er sehr stolz sei. „Wenn Sie nachher beim Rundgang in die Augen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter schauen, wissen Sie, was ich damit meine!“, erklärte er den Anwesenden.

Offizielle Eröffnung am Standort
Im Anschluss versammelten sich alle zur eigentlichen Einweihung vor dem Haupteingang, den das Villiger-Familienwappen und der Name „Villiger de Nicaragua“ krönt. Corina und Lucien Villiger, Alejandro und Juan Martinez, Botschafter Bundscherer, Botschafter Derighetti sowie Alfredo Coronel, der Verantwortliche für die Freihandelszone und Investitionen, schnitten unter Applaus der Gäste gemeinsam das Band durch, das den Eingang absperrte. Der neue Standort von Villiger Cigars war damit offiziell eröffnet und die Türen für die Gäste offen. Jetzt konnten sie sich selbst einen Eindruck machen. In Gruppen wurden sie von Villiger-Mitarbeitern durch den laufenden Betrieb geführt. Viele Fragen wurden gestellt und es wurde viel diskutiert. Die Fabrik besticht durch ein durchdachtes und klares Materialflusskonzept, durch großzügige helle Arbeitsräume und Büros, durch eine moderne IT-Infrastruktur und ein Sicherheits- und Ordnungskonzept. Im Hintergrund läuft lateinamerikanische Musik und gibt dem Ganzen eine einzigartige und angenehme Atmosphäre. Im Anschluss trafen sich Gäste und Mitarbeiter zum Mittagessen. Corina und Lucien Villiger sowie die drei anwesenden Geschäftsführer der Villiger Gruppe bedankten sich bei allen für ihren täglichen Einsatz, was mit viel Applaus honoriert wurde. „Villiger de Nicaragua ist künftig ein sehr wichtiger Pfeiler der Villiger Gruppe“, betont ein Unternehmenssprecher. Mit diesem Betrieb, der für „beste handgemachte Cigarren aus Nicaragua steht“, mache die Firma einen wichtigen Schritt, um ihre Kompetenz in diesem Bereich zu stärken.

https://www.villiger.ch