VdeH nimmt zur BZgA-Veröffentlichung Stellung
Verband reflektiert die aktuelle Pressemitteilung des BZgA
(pm) In einer Pressemitteilung vom 07. März 2019 (siehe am Schluss dieses Berichtes) warnt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) davor die Risiken von elektrischen Zigaretten zu unterschätzen. Der Verband des eZigarettenhandels (VdeH) macht in diesem Zusammenhang auf die Chancen von E-Zigaretten aufmerksam. Es sind nicht nur die Ergebnisse des Public Health England Reports von 2015 und 2018, die zu einem wissenschaftlichen Konsens darüber beitragen, dass E-Zigaretten bis zu 95 Prozent weniger schädlich sind als Tabakzigaretten. Zahlreiche aktuelle Studien stützen diese Argumentation und bescheinigen die hohe Erfolgsquote beim Umstieg von Tabak- auf E- Zigaretten, die rund doppelt so hoch liegt wie bei der Verwendung anderer Nikotinersatzpräparate wie Kaugummi oder Pflaster. So kam eine italienische Studie Anfang des Jahres zu dem Ergebnis, dass E-Zigaretten ein probates Mittel zur Tabakentwöhnung sind. Die italienischen Forscher um Marianna Masiero vom Department of Oncology and Hemato-Oncology, University of Milan, haben herausgefunden, dass der Gebrauch von E-Zigaretten zu einer signifikanten Senkung des allgemeinen Zigarettenkonsums bei den Probanden geführt hat. Eine gemeinsame Untersuchung englischer, amerikanischer, kanadischer und australischer Wissenschaftler kommt zu dem gleichen Ergebnis: Durch den E-Zigarettenkonsum fiel es den Probanden im Schnitt leichter, das (Tabak)-Rauchen aufzugeben. Auch der Drogen- und Suchtbericht 2018 der Bundesregierung weist darauf hin, dass die E-Zigarette das bevorzugte Mittel von Rauchern bei der Tabakentwöhnung ist und im Vergleich zu Rauchtabak deutlich weniger schädlich sei.
Chancen statt Risiken: E-Zigaretten können eine effektive Ergänzung der bisherigen Maßnahmen sein, einen Rauchstopp zu erreichen. E-Zigaretten sind ein Produkt für erwachsene Raucher, die eine weniger gesundheitsschädliche Alternative zur Tabakzigarette suchen. In Großbritannien ist die E-Zigarette als Mittel zur Tabakentwöhnung bereits soweit akzeptiert, dass es demnächst einen Modellversuch geben soll, in dem Apotheken kostenlose „Vape-Kits“ an erwachsene Raucher ausgeben, die mit dem Rauchen aufhören möchten. In Ländern, wo E-Zigaretten nicht durch unangemessene Warnungen verteufelt werden, so wie bei uns jüngst durch die BZgA, sinken die Raucherquoten überproportional.
„Im Vergleich dazu befinden wir uns in Deutschland noch am Anfang. Auch hier sollten E-Zigaretten als effektive Alternative zur Unterstützung des Rauchausstiegs eingesetzt werden“, sagt Michal Dobrajc, Erster Vorsitzender des VdeH. „Eine beständige Kommunikation der aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse durch alle relevanten Akteure sollte dabei das Potenzial der E-Zigarette aufzeigen. Es ist höchst bedauerlich, dass die BZgA dort abwegige Risiken sieht, wo die Chancen überwiegen, die zu einer Verbesserung der Gesundheit erwachsener Raucher führen.“
Mehr dazu auf http://www.vd-eh.de
BZgA warnt: Risiken von E-Zigaretten nicht unterschätzen
Langfristige Schäden nicht ausreichend untersucht
(pm/sp) Der Markt für E-Zigaretten boomt. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt vor den Risiken des Konsums dieser Produkte, insbesondere für Jugendliche. Laut dem Verband des E-Zigarettenhandels stieg der Umsatz in Deutschland im vergangenen Jahr um 38 Prozent auf 580 Millionen Euro. Das Versprechen vieler Anbieter: Im Vergleich zum Konsum von Tabakzigaretten seien E-Zigaretten weniger gesundheitsschädlich. Die BZgA warnt jedoch, dass „insbesondere bei langfristigem Gebrauch gesundheitliche Risiken nicht ausgeschlossen“ werden können.
„Die Inhalation des Dampfs nikotinhaltiger E-Produkte birgt einerseits das Risiko der Entwicklung einer Abhängigkeit von Nikotin, andererseits belastet Nikotin als Zellgift den Körper nachhaltig und schafft erhebliche gesundheitliche Risiken, vor allem für das Herz-Kreislauf-System“, erklärt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. Kurzfristig kann es nach dem Gebrauch von E-Zigaretten zu Atemwegsirritationen und eventuell auch zu Entzündungsreaktionen in den Bronchien kommen, siehe auch http://www.rauch-frei.info
Langfristige Schäden durch den Konsum von E-Zigaretten sind derzeit noch nicht ausreichend untersucht, da E-Zigaretten erst vor wenigen Jahren eingeführt wurden. Welche Folgen insbesondere regelmäßiges und langfristiges Inhalieren der Inhaltsstoffe des Dampfs hat, lässt sich deshalb aktuell kaum abschätzen. Darüber hinaus stehe Nikotin im Verdacht, die Entstehung und das Wachstum von Krebszellen zu fördern. „Vom Konsum nikotinhaltiger E-Produkte ist daher unbedingt abzuraten. Diese gehören aufgrund des hohen Abhängigkeitspotenzials von Nikotin vor allem nicht in die Hände von Kindern und Jugendlichen“, so Thaiss. Die süßen Aromen der nikotinhaltigen Liquids der E-Zigaretten in Geschmacksrichtungen wie Mango, Bubble Gum oder Cola könnten den Eindruck vermitteln, es handle sich dabei um harmlose Lifestyle-Produkte.
In Deutschland ist Minderjährigen der Konsum von E-Zigaretten gemäß Jugendschutzgesetz (§10 JuschG) grundsätzlich verboten. Dennoch zeigen Studienergebnisse der BZgA aus dem Jahr 2016, dass rund 13 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in ihrem Leben schon einmal E-Zigaretten ausprobiert haben. Von einem Konsum in den vergangenen 30 Tagen berichten 4,2 Prozent der befragten Jugendlichen. Auch wenn der Schadstoffgehalt bei E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten geringer ist: Die Sicherheit und gesundheitliche Unbedenklichkeit der E-Zigarette ist nicht erwiesen. Gesund ist nur, weder zu dampfen noch zu rauchen. Die Studie konnte belegen, dass Jugendliche, die E-Zigaretten konsumieren, eher dazu neigen, mit dem Rauchen von Tabakzigaretten zu beginnen. „Aktuell liegt die Raucherquote bei Jugendlichen bundesweit auf dem historischen Tiefstand von 7,4 Prozent. Diesen Präventionserfolg gilt es vor dem Hintergrund und den Versuchungen der stets neuen Nikotin-Produkte im Markt nicht zu gefährden“, betont Thaiss.
Weitere Analysen und Informationen Thema rauchfreie Tabakprodukte hält der Verband VdeH unter http://www.vd-eh.de bereit.