VdeH: Mangelhafte Kommunikation über E-Zigaretten
Experten: Gesundheitliche Probleme durch E- Zigaretten höchst unwahrscheinlich
(pm) Dr. Riccardo Polosa, von der University of Catania, hat einen Artikel im renommierten Expert Review of Respiratory Medicine Journal veröffentlicht. Darin beklagt er die mangelhafte Kommunikation über E-Zigaretten. Diese könnte dazu führen, dass es zu unnötigen Todesfällen durch den Konsum von Tabakzigaretten kommt. Laut neuesten Erkenntnissen ist es höchst unwahrscheinlich, dass eine bestimmungsgemäße Verwendung von elektronischen Zigaretten zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führt. Dr. Polosa fordert dringend erforderliche Korrekturen um der vorherrschende Fehlwahrnehmung in Bezug auf E-Zigaretten entgegenzuwirken. Eine ideologisch verzerrte Berichterstattung hat in der Vergangenheit für große Verwirrung und für Fehlwahrnehmungen gesorgt. Nun ist es an der Zeit, die wissenschaftlichen Erkenntnisse in den Vordergrund zu stellen. Raucher können sich sicher sein, dass das Dampfen mit E-Zigaretten nach einschlägigen wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Lunge weitaus weniger schädlich ist, als das Rauchen von Tabakzigaretten. Es gibt zunehmend Belege dafür, dass Aerosole aus E-Zigaretten-Emissionen, im Vergleich zu Tabakrauch, relativ sicher sind. „Für Raucher, die etwas für ihre Gesundheit tun möchten, zeigt unsere Überprüfung, dass der Wechsel auf das Dampfen eine sehr gute Option ist, wenn sie nicht vollständig aufhören möchten oder können. Niemand kann beweisen, dass E- Zigaretten hundertprozentig sicher sind, aber alle wissenschaftlichen Erkenntnisse deuten darauf hin, dass das Dampfen sehr viel sicherer ist, als das Rauchen“, sagte Dr. Polosa. Polosa fügte hinzu: „Wir sind uns mit Public Health England und dem Royal College of Physicians in London einig, dass es vernünftig ist, wenn man davon ausgeht, dass das Dampfen mindestens 95% weniger gefährlich ist als das Rauchen. Wahrscheinlich ist es sogar noch weniger riskant.“
Mangelhafte Berichterstattungen über Gesundheitsrisiken für die Atemwege, haben zu einer großen Verunsicherung geführt, und halten die Raucher davon ab die E- Zigarette als weniger schädliche Alternative zu sehen.
„Die Millionen von Todesfällen, die durch das Rauchen von Tabakzigaretten verursacht wurden, veranschaulichen eine anhaltende, unmittelbare und vermeidbare Tragödie, die in einer rationalen Risiko-Nutzen-Analyse vollständig berücksichtigt werden sollte“, sagte Dr. Polosa. „Nach unserer Ansicht gibt es immer mehr Anhaltspunkte dafür, dass der Ersatz von Zigaretten durch elektronische Zigaretten eine wirksame Methode zur Eindämmung des Tabakkonsums darstellt. Leider ist das Verbraucherverständnis für die relativen Risiken verzerrt und in den letzten Jahren haben daher immer weniger erwachsene Raucher die E-Zigaretten als weniger schädliche Alternative empfunden. Diese Fehlwahrnehmungen haben echte Konsequenzen und erfordern Korrekturen.“ Die Konsumenten von elektronischen Zigaretten, und auch Raucher, die elektronische Zigaretten als Alternative verwenden möchten, haben das Recht, die tatsächlichen Informationen über die potenziellen Risiken und Vorteile dieser Produkte zu erhalten. Die Autoren des Artikels stellten auch fest, dass Raucher, die teilweise auf elektronische Zigaretten umgestiegen sind, eine Verbesserung der Rauchersymptome (Husten, Schleim) erlebt haben und ein geringere Menge an ausgeatmetem Kohlenmonoxid aufwiesen. Diese Ergebnisse waren für Raucher, die Tabakzigaretten vollständig durch elektronische Zigaretten ersetzt haben, sogar noch ausgeprägter.
Auch für Raucher mit Erkrankungen wie Asthma und chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) kann der Wechsel zu elektronischen Zigarette eine positive Auswirkung auf die Symptome haben.
Dr. Polosa fasst zusammen: „Es reicht nicht aus, wenig aussagekräftige oder sogar irreführende Forschungsergebnisse aufgrund von Problemen mit der Methodik und Interpretation dieser Studien in Frage zu stellen. Es ist dringend erforderlich, häufige Fehler anzugehen und solide und realistische methodische Empfehlungen zu entwickeln, um die Auswirkungen der Verwendung von E-Zigaretten auf die menschliche Gesundheit unter normalen Verwendungsbedingungen angemessen bewerten zu können. Die Einführung standardisierter Methoden kann eine bessere Wissenschaft zur Reduzierung von Tabakschäden ermöglichen.“
Michal Dobrajc, Vorsitzender des E-Zigaretten Branchenverbandes VdeH, stimmt zu: „Wir begrüßen es ausdrücklich, dass ein anerkannter Forscher wie Dr. Polosa sich so deutlich äußert und dabei die deutlich geringere Schädlichkeit der E-Zigarette hervorhebt.“ Dobrajc ergänzt: „Wie auch Dr. Polosa fordern wir seit langem ein Ende der bislang vorherrschenden ideologischen und teils manipulativen Berichterstattung[3]. Es ist an der Zeit, dass wissenschaftliche Fakten und seriöse Studien den Vorrang bekommen, und erwachsene Raucher über die weniger schädliche Alternative informiert werden. Auch die Deutsche Politik ist hier gefordert, indem unsachgemäße Forderungen bezüglich der Einbeziehung von E-Zigaretten in einer Ausweitung des Tabakwerbeverbots, beiseitegelegt werden. Es ist enorm wichtig, dass es weiterhin erlaubt bleiben muss, die Bevölkerung verstärkt über die Vorteile der E-Zigarette, das Potential in der Rauchentwöhnung[4] und die Chance die sich daraus für Millionen von Rauchern ergibt, aufzuklären. Eine Ausweitung des Werbeverbots wäre deshalb gesundheitspolitisch kontraproduktiv. Aus diesem Grund haben wir uns auch für die strikte Einhaltung eines selbstauferlegten Werbekodex[5] entschieden, der sich auf langjährige, erwachsene Raucher konzentriert und wissenschaftliche Fakten in den Vordergrund stellt.“
Weiterführende Informationen zur Studienlage finden sich auch unter http://www.vd-eh.de/daten-fakten-zur-e-zigarette-aktueller-stand-der- studien/#fakten