Treffpunkt Pfeifenkopf: Aaron Bulla traf den ‚Kriswill Navy Cut‘ von DTM

Klassischer Navy Cut Flake im Test

(AB) Um den Pfeifentabak Kriswill Navy Cut (Flake) von DTM zu genießen, sollte man ihn vor dem Stopfen etwas zerkleinern oder aufreiben. Man kann ihn aber auch als ganze Flakes belassen und ihn locker in die Pfeife füllen. Der Tabak lässt sich leicht anzünden und erfordert wenig nachfeuern, wenn man ihn vor dem Einbringen in die Pfeife eine viertel- bis halbe Stunde etwas lüften lässt. Er schmeckt süßlich und nussig mit einer deutlich wahrnehmbaren  Schärfe vom Perique. Zu schnell, zu heiß oder zu hastig geraucht, neigt er deutlich zum Grillen der Zunge, ein deutlicher Zungenbrand ist dann das Ergebnis. Ich muss aber dazusagen, ich rauche grundsätzlich ohne Filter. Möglicherweise bremst ein guter Filter ein wenig die Attacke. Langsam, in Ruhe und ganz ruhig geraucht, ist er ein „Löwe“ mit vielen netten Kunststücken, an denen er uns gerne teilhaben lässt.

Klassischer Navy Cut Flake
Der Pfeifentabak Kriswill Navy Cut (Flake) von DTM ist ein klassischer Navy Cut Flake, der an die Tradition der englischen Seefahrer erinnert. Er ist ideal für Liebhaber von natürlichen Virginia-Tabaken mit einem Hauch von Würze. Ich finde der V/P-Liebhaber kommt hier durchaus auf seine Kosten.

Tabakbild
Das Tabakbild zeigt eine Mischung aus gepressten Flakes, welche allerdings im feuchten Zustand leider nicht sauber zu trennen sind. Der Tabak ist recht feucht konditioniert. Das bereits erwähnte lüften der Flakes macht durchaus Sinn für einen entspannten und wohlschmeckenden Tabakgenuss.

Duft in der Dose
Der Duft aus der Dose ist süß, brotig, mit einem Hauch Früchtebrot und einer dezenten Säure. Und kaum wahrnehmbar ein Hauch von Vanille, obwohl es kein Aromat ist, sondern ein Tabak der eher englischen Richtung zuzuordnen ist.

Aroma
Das Aroma des Kriswill Navy Cut (Flake) ist dominant würzig, erdig und spielt permanent auf faszinierende Weise mit Säure und Aromen von süßem Mais, Brot und Lagerfeuer. Der würzige und erdige Anteil bleibt aber stets wahrnehmbar vorhanden. Ein sehr angenehmer, holziger und süß-rauchiger Geschmack nach Wildnis und Abenteuer mit einer Note von gut gealtertem Buchenholz. Und einer leichten Note von Mais und Popcorn.

Raucheigenschaften
Jetzt allerdings kommen wir zum Problem dieses Tabaks und warum man wohl im Internet so wenig Konkretes über ihn findet und so wenig über ihn erfährt, obwohl es diesen Tabak seit vielen Jahrzehnten schon gibt. Er hat ein ausgesprochen schlechtes Benehmen, zumindest am Anfang des Kennenlernens. Eine schnelle Freundschaft gibt es da nicht, wo man denkt, ich habe ihn bezahlt, also muss er auch alles tun, um mir zu gefallen.

Zusammenfassung
Dieser Tabak ist kein leichter Kollege, er ist recht unversöhnlich wenn er  nicht so geraucht wird wie er es will. Langsam, sanft und vorsichtig geraucht gibt er aber sein ganzes Potential frei und macht dem Pfeifenraucher viel Freude. Wenn man gestresst ist oder gerade mit vielen Dingen des Alltags beschäftigt ist, sollte man ihn lieber für andere Gelegenheiten aufbewahren. Als Alltags- oder Bürotabak kann ich ihn nicht empfehlen. Aber am Ufer eines Bergsees, am Strand oder einfach Zuhause in entspannter Atmosphäre ist dieser Tabak ein wunderbares Raucherlebnis.

Raumnote
Für Tabak-Puristen und Freunde der natürlichen Tabake ist die Raumnote in Ordnung. Nichtraucher oder Freunde von aromatisiertem Tabak werden allerdings die Raumnote möglicherweise nicht mögen.

Preis bei DTM: 50 Gramm für 10,25 Euro

Aaron Bulla
Mediengestalter und Pfeifenrestaurator

https://journaloftobacco.jimdofree.com