Reemtsma bleibt zum Thema „Tobacco Harm Reduction“ aktiv
Wissenschaftler unterstützen die Entwicklung
(reem) Die gesundheitlichen Risiken des Rauchens sind unstrittig. Der absolute Rauchstopp ist für die eigene Gesundheit die beste Alternative. Doch nicht alle Raucher können oder wollen mit dem Rauchen aufhören. Für sie stellt das Konzept der Risiko- oder Schadensminderung (Harm Reduction) eine Möglichkeit dar, die mit dem Rauchen herkömmlicher Tabakerzeugnisse assoziierten gesundheitlichen Risiken teilweise deutlich zu reduzieren. Der Ansatz der Risiko- oder Schadensminderung zeichnet sich dadurch aus, dass er (hoch)risikobehaftete Verhaltensweisen wie etwa den Konsum von Drogen, Alkohol oder Tabakerzeugnissen als Teil unserer Lebenswirklichkeit anerkennt und Konsumenten mit Verständnis und Mitgefühl begegnet, anstatt sie für ihr Verhalten zu verurteilen, auszugrenzen oder zu bestrafen. Das Ziel lautet, Betroffenen offen zu begegnen und sie konstruktiv und pragmatisch auf ihrem Weg zu einem Lebenswandel zu begleiten, der weniger Risiken für ihre Gesundheit birgt.
In Bezug auf tabakbedingte gesundheitliche Schäden bei Raucherinnen und Rauchern zielt das Konzept einer Tobacco Harm Reduction auf die Reduktion der Anzahl gerauchter Zigaretten und/oder den Umstieg auf alternative Produkte mit geringeren gesundheitlichen Risikopotenzialen ab. Letzten Endes sollen Konsumenten komplett auf den Konsum von tabak- oder nikotinhaltigen Erzeugnissen verzichten können. Der Konsum von Nikotin verläuft entlang eines breiten Risikospektrums abhängig von der Anzahl und Konzentration der entsprechenden Schadstoffe in den verwendeten Produkten.
Reemtsma unterstützt diesen Ansatz und begrüßt, dass mittlerweile immer mehr Wissenschaftler und Mediziner in Deutschland, Europa und weltweit anerkennen, dass sogenannte neuartige Produkte – speziell E-Zigaretten als tabakfreie Alternative – eine besondere Rolle bei der Rauchentwöhnung spielen können.
Laut DEBRA-Studie (2020) sind E-Zigaretten in Deutschland noch vor klassischen Nikotinersatzprodukten wie Nikotinpflaster oder -kaugummis die am häufigsten genutzte Unterstützungsform beim Rauchstopp. Auch das Eurobarometer (2016) hat gezeigt, dass der Wunsch, den eigenen Tabakkonsum zu stoppen oder zu reduzieren, für Verwenderinnen und Verwender in Deutschland und Europa der wichtigste Grund ist, E-Zigaretten zu nutzen. Die geringere Schädlichkeit von E-Zigaretten gegenüber herkömmlichen Tabakzigaretten wird auch im aktuellen Drogen- und Suchtbericht der Bundesregierung (2019) bestätigt. Nur durch eine weniger emotional und stärker evidenzbasierte, medizinisch-wissenschaftliche Diskussion können die Potenziale eines Tobacco Harm Reduction-Ansatzes für einzelne Tabakraucher sowie für die Gesamtbevölkerung wirklich ernsthaft ausgeschöpft werden.
Für erwachsene Raucherinnen und Raucher, die nicht mit dem Rauchen aufhören können oder wollen, gibt es vor diesem Hintergrund bereits Alternativen, die für sie selbst und für andere deutlich weniger schädlich sind. Dazu gehören neben E-Zigaretten u. a. auch Tabakerhitzer, Kautabakbeutel oder tabakfreie orale Nikotinbeutel. Diese Alternativen gilt es wissenschaftlich und gesundheitspolitisch viel stärker in den Fokus zu nehmen.