Philip Morris investiert weiter in die attraktive Iqos-Zukunft
Next Generation: Seit Juni ist die neue Iqos in Deutschland platziert
(pm/sp) Philip Morris nimmt viel Geld in die Hand, um das Portfolio mehrheitlich rauchfrei zu gestalten. In Deutschland versucht der Tabakkonzern, die Preise trotz Steuererhöhung attraktiv zu halten. Der Wandel zum „rauchfreien“ Konzern geht bei Philip Morris (PMI) voran – zumindest in Europa. Im ersten Halbjahr 2023 verkaufte der Tabakkonzern erstmals in Europa über 11,7 Mrd. Einheiten für Tabakerhitzer, im Falle von PMI sogenannte Heets oder Terea für das Gerät Iqos. In Europa entspricht das etwa einem Fünftel des Gesamtvolumens. Konzernweit verkaufte der Konzern im ersten Halbjahr etwa 188 Mrd. Einheiten – Zigaretten und Tabakerhitzersticks. Davon entfiel etwa ein Siebtel auf Iqos-Produkte. Bis zum Jahr 2025 soll der „rauchfrei“-Umsatzanteil hierzulande bei 50 Prozent liegen.
Umsatz im ersten Halbjahr kräftig gestiegen
Im ersten Halbjahr 2023 ist der Umsatz mit jenen „heat-not-burn“-Produkten deutschlandweit um 36,9 Prozent gestiegen, wie PMI berichtet. Getrieben sei das Wachstum durch die Einführung der neuen Generation Iqos inklusive der neuen Terea-Sticks – diese wurde allerdings erst am Ende des Halbjahres, im Juni, hierzulande ausgerollt.
Noch Luft nach oben
Der Marktanteil von Iqos in Deutschland stieg im ersten Halbjahr um 1,5 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent am gesamten Tabakmarkt. Im Vergleich hat PMI in Deutschland noch Luft nach oben. Im Durchschnitt liegt der Iqos-Marktanteil in den Ländern, in denen der Konzern mit dem Tabakerhitzer aktiv ist, bei 9,2 Prozent. Besonders schwer tut sich PMI mit Iqos in den USA. Dort sind die Produkte weiterhin nicht zugelassen. Einen neuen Zulassungsversuch plant der Konzern nach eigenen Angaben im zweiten Halbjahr.
PMI investiert in Preise
Im Geschäft mit Zigaretten verlor PMI in Deutschland hingegen deutlich an Volumen. Aufgrund von für PMI „ungünstigen Sortimentsveränderungen von Händlern“ fiel das Volumen in Deutschland um 6,3 Prozent. Hintergrund dürfte – neben der steigenden Nachfrage nach E-Zigaretten und Tabakerhitzern – eine neue Preisposition sein: Um Konsumenten einen Umstieg von Zigaretten auf den Tabakerhitzer Iqos attraktiv zu gestalten, subventioniert PMI offenbar die Alternativprodukte. Wie aus dem Halbjahresbericht hervorgeht, stiegen die Preise für Zigaretten weltweit um mehr als neun Prozent im ersten Halbjahr. Gleichzeitig fielen die Nettopreise für Iqos-Sticks in Europa. In welcher Höhe nannte PMI nicht, begründete die niedrigeren Netto-Preise allerdings mit dem Steuerzuschlag in Deutschland.
Klage gegen Besteuerung
Seit Juli 2022 werden Tabakerhitzerprodukte nicht mehr als Pfeifentabak, sondern als erhitzter Tabak und somit höher besteuert – allerdings noch geringer als auf Tabak-Zigaretten. Gegen diese neue Besteuerung hat PMI geklagt, vor Jahresende rechnet der Konzern aber nicht mit einem Ergebnis. PMI fürchtet eine deutlich sinkende Profitabilität, sollte die Besteuerung auf Tabak-Zigarettenalternativen dem Niveau der Tabaksteuer auf Tabak-Zigaretten angeglichen werden oder eine ähnliche Steuer in anderen Ländern eingeführt werden. Auf Konzernebene treibt der Marlboro-Hersteller vor allem durch Zukäufe die Veränderung des Geschäftsmodells. Das seit Ende 2022 zu PMI gehörende Geschäft mit Tabakpouches und Snus, Swedish Match genannt, trug im ersten Halbjahr einen Umsatz von rund 1,25 Mrd. US-Dollar bei. Über alle Kategorien hinweg steigerte der Tabakkonzern den Umsatz im ersten Halbjahr organisch um 10,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf knapp neun Mrd. US-Dollar. Die operative Marge (Ebit-Marge) fiel um 1,8 Prozentpunkte auf 39,4 Prozent. Deutlich höhere Produktionskosten drückten offenbar auf die Profitabilität.