Philip Morris führt den Wandel der Branche an
Bereits 21,2 Millionen IQOS-Nutzer
(Fool.de) Der freie Cashflow von Philip Morris beläuft sich im Jahr 2021 auf etwa 10 Mrd. US-Dollar. Damit liegt die Free-Cashflow-Rendite bei der aktuellen Unternehmensbewertung bei etwa 5,2 Prozent. Auch für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen freien Cashflow in einer ähnlichen Größenordnung. Das könnte aber fast noch etwas pessimistisch geschätzt sein. Schließlich erwartet das Management ein bereinigtes Umsatzwachstum von vier bis sechs Prozent und eine Ausweitung der bereinigten operativen Margen um 50 bis 150 Basispunkte. Dabei ist das Geschäftsmodell bereits jetzt hochprofitabel.
Warum sich das Geschäft mit Tabak lohnt
Die freie Cashflow-Marge für das Geschäftsjahr 2021 beträgt 32 Prozent des Nettoumsatzes. Gleichzeitig ist die Kapitalumschlagshäufigkeit mit 1,33 hoch. Das bedeutet, dass Philip Morris sehr hohe Gewinne bei geringem Kapitaleinsatz erwirtschaftet. Infolgedessen ist der ROCE (Return on Capital Employed) mit rund 42,6 Prozent sehr hoch. Meines Erachtens gibt es daher keinen Zweifel an der Rentabilität von Philip Morris. Gleichzeitig ist Philip Morris bei der Umstellung seiner Produktpalette bereits sehr weit fortgeschritten. Im vierten Quartal erwirtschaftete das Unternehmen bereits 30,7 Prozent seines Umsatzes mit rauchfreien Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten. Bis 2023 soll hier die 40-Prozent-Schwelle erreicht werden, und bis 2025 soll mehr als die Hälfte des Umsatzes nicht mehr mit Zigaretten erzielt werden. In 2020 verfügte das Unternehmen über einen Marktanteil von 60 Prozent bei den risikoreduzierten Produkten. Im Markt mit Zigaretten sind es nur 28 Prozent. Besonders erwähnenswert sind hier die 21,2 Millionen Nutzer von IQOS. Trotz anhaltender Probleme mit Lieferengpässen bei den Geräten wuchs die Nutzerbasis im letzten Quartal 2022 um 0,8 Millionen. Das Unternehmen spricht von einer verbesserten Versorgung mit den Geräten im Jahr 2022.
Wie steht es mit der Verschuldung von Philip Morris
Philip Morris hatte zum 31. Dezember 2021 eine Nettoverschuldung von 23,3 Milliarden Dollar. Mit dem aktuellen freien Cashflow könnte die Verschuldung also in etwas mehr als zwei Jahren abgebaut werden. Ähnlich wie bei British American Tobacco sind große Teile des freien Cashflows allerdings für Dividendenzahlungen reserviert. Mit den verbleibenden 2,5 Mrd. US-Dollar bräuchte Philip Morris fast zehn Jahre, um seine Schulden zu tilgen. Gleichzeitig hat Philip Morris in der Vergangenheit umfangreiche Aktienrückkäufe getätigt. Diese haben dazu geführt, dass das Unternehmen Ende 2021 ein negatives Eigenkapital von 8,2 Mrd. US-Dollar ausweist. Aus Sicht der Unternehmensleitung erscheint das logisch. Schließlich konnte es sich auf dem Kapitalmarkt viel günstiger verschulden, als durch das sehr hohe ROCE erwirtschaftet wurde. Möglich wird dies durch die Stabilität des Geschäftsmodells. Philip Morris ist das einzige große Tabakunternehmen, das von der Ratingagentur Fitch aufgrund seines besseren Risikoprofils und besserer Fundamentaldaten ein A-Rating erhalten hat. Das bessere Risikoprofil ist auf größere Fortschritte bei der Umstellung auf neuartige Produkte und den Wegfall des US-Geschäfts mit klassischen Zigaretten zurückzuführen.
Der Artikel „Philip Morris führt den Wandel der Branche an – der Einstieg lohnt sich“ ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.