Oberlandesgericht verkündet Urteil im Whisky-Streit

Rechtsstreit um die Bezeichnung des ‚Glen Buchenbach‘: „Täler gibt es nur in Schottland.“

(pm/sp) Fast ein Jahrzehnt dauerte der Rechtsstreit, der die Beteiligten bis vor den Europäischen Gerichtshof führte und international für Aufsehen sorgte. Jetzt steht fest: Whisky mit der Bezeichnung „Glen“ muss Scotch sein. Das entschied das Hanseatische Oberlandesgericht (OLG) und wies eine Berufung der Waldhornbrennerei Klotz aus Berglen bei Stuttgart zurück.

Die Brennerei produziert und vertreibt den Whisky ‚Glen Buchenbach‘. Die Scotch Whisky Assocation (SWA), der Verband schottischer Whisky-Destillerien, hatte sich nach den Angaben der Brennerei Mitte 2013 bei den Schwaben gemeldet. Die SWA argumentierte, die Bezeichnung „Glen“ werde stark mit Schottland und Scotch Whisky assoziiert. Dieser Argumentation folgte das Gericht nun und bestätigte damit eine landgerichtliche Entscheidung aus dem Frühjahr 2019. „Geographische Angaben im Lebensmittelbereich sind besonders geschützt“, teilte das OLG mit. Das gelte auch für Anspielungen. Dafür reiche es aus, wenn man das Produkt aufgrund der Bezeichnung mit der geschützten geographischen Angabe in Verbindung bringen könne. Davon sei aufgrund von Umfragen auszugehen, die Brennerei habe das nicht entkräften können. Das Urteil sei noch nicht rechtskräftig, es könne eine Nichtzulassungsbeschwerde eingelegt werden.

SWA-Direktor Alan Park teilte mit, er sei über das Urteil erfreut. Die Bezeichnung Scotch auf der ganzen Welt zu verteidigen sei „unerlässlich, um Schottlands Nationalgetränk zu schützen“. Das schrecke Hersteller ab, die die Reputation des Scotch ausnutzen wollten. „Wir respektieren und akzeptieren das Urteil selbstverständlich – aber wir verstehen es nicht“, sagte Brennerei-Gesellschafter Jürgen Klotz laut einer Mitteilung. „Glen“ bedeute „Tal“, das Gericht habe „offiziell bestätigt, dass es nur in Schottland Täler gibt“. Die SWA – für ihn ein „Whisky-Goliath mit Milliardenumsatz“ – sei „einfach übermächtig“. Die Brennerei will den Whisky nun in „Buchenbach Gold“ umbenennen. Dafür werde der Gin künftig „Glen Buchenbach“ heißen, und auf jeder Flasche aus der Brennerei solle stehen: „Aus dem verbotenen Tal“.

https://waldhornbrennerei.de