Kopp Anniversary 1919-2019: Einblick in die Annalen der Kopp-Familie

4 Generationen – ein Ziel

(pm/sp) Wie alles begann: Am 15. April des Jahres 1919 wagte Martin Wess den Schritt in die Selbständigkeit. Als Feintäschnermeister bediente er Kunden wie Goldpfeil mit Cigarrenetuis und zahlreiche renommierte Uhrenhersteller mit Lederetuis. Unterstützung erhielt er dabei von seinen beiden Kindern Gottfried und Frederike. Später stieß auch Frederikes Mann, Friedrich Kopp, hinzu. In den späten 30er Jahren erlebte die Lederwarenproduktion schließlich ihre Blüte und das Unternehmen beschäftigte ca. 100 Mitarbeiter. Unter anderem betrieb Martin Wess auch eine kleine Produktionsstätte mit angeschlossenem Vertriebsbüro in der New Yorker Fifth Avenue.

Der Enkel des Firmengründers kam 1940, inmitten der Kriegswirren, auf die Welt. Doch auch an der Familie Kopp ging der Krieg nicht folgenlos vorbei. Sein Vater fiel nur wenige Tage vor dem Sieg der Alliierten. Das Firmengebäude war durch Brandbomben fast gänzlich zerstört worden. Der Firmengründer Martin Wess verstarb 1947 und nur zwei Jahre später folgte ihm auch sein Sohn Gottfried. Wie nach dem Kriege nicht unüblich, kam den überlebenden Frauen und Witwen eine maßgebliche Rolle beim Wiederaufbau zu. Frederike führte die Geschäfte noch bis 1954 gemeinsam mit ihrer Prokuristin Karla Kühn, bis sie der damals unheilbaren Tuberkulose zum Opfer fiel. Mit nur 14 Jahren war Bernd Kopp Vollwaise. Nach dem Besuch der kaufmännischen Schule suchte er das Abenteuer auf hoher See. Er heuerte auf Überseedampfern Richtung Südamerika an, sicherlich auch, um Abstand von den fatalen familiären Ereignissen der letzten Jahre zu gewinnen.

Als sich die Firma Martin Wess im Jahr 1958 kurz vor der Insolvenz befand, ergriff Bernd Kopp die Chance und stellte sich der Herausforderung. Im jugendlichen Alter von 18 Jahren übernahm er die Anteile von seiner Tante Alice Wess. Gemeinsam mit der Feintäschnerfamile Kurth gelang es ihm, die Modellpalette erfolgreich umzustellen. Statt belederter Reiseweckeretuis wurden sieben Jahre später Pfeifentaschen und Tabakbeutel produziert. Mit fast 50 Mitarbeitern wurde Martin Wess zu einem der größten Anbieter für Raucherzubehör aus Leder. Mit großer Sparsamkeit, einem starken Willen und strategischem Geschick erweiterte Bernd Kopp sukzessive die Geschäftsfelder.

1971 gründete er mit Lothar Otto die Firma Otto & Kopp, eine Importfirma für Tabakpfeifen. 1979 ging er eine erfolgreiche Partnerschaft mit Michael Kohlhase ein (Kohlhase & Kopp). Im Jahr 2004 erwarb die Firma Otto & Kopp eine Beteiligung an dem Filialunternehmen Dürninger, dem ältesten Cigarrenhaus Deutschlands. Nach dem Ausscheiden von Herrn Otto, fusionierten die Firmen Otto & Kopp und Martin Wess im Jahr 2010 zur Kopp GmbH & Co. KG. Sohn Oliver trat gegen Ende der 90er Jahre in das Unternehmen ein, Sohn Thilo stieß knapp zehn Jahre später hinzu. Ihnen beiden gelang es, die Firma Kopp zum führenden europäischen Anbieter von Markenpfeifen auszubauen. Im Jubiläumsjahr erweitern Oliver und Thilo das Portfolio der Familie und übernehmen den Filter und Reinigerproduzenten White Elephant – Robert Maderholz in Ettenstatt bei Nürnberg (Kopp – Smoking Systems).

Als Martin Wess die gleichnamige Lederwarenproduktion gründete, hatte er wohl kaum damit gerechnet, dass sich seine Firma auch 100 Jahre später noch in Familienhand befinden würde und damit den Grundstein für eine Firmengruppe legen sollte, die zum jetzigen Zeitpunkt 270 Mitarbeiten Beschäftigung bietet. 60 Jahre lang führte sein Enkel Bernd Kopp die Geschicke der Firma und war an deren Auf-und Ausbau maßgeblich beteiligt. Er ist damit ein Urgestein der Tabakbranche und einer ihrer ältesten aktiven Unternehmer.

Siehe auch unseren Beitrag der KW 16 unter der Headline Kopp Pfeifen: Europas größter Pfeifenimporteur feiert 100. Geburtstag – Jubiläums Goody: Ein Big Deal mit „White Elephant“https://bszlg8u4.myraidbox.de/kopp-pfeifen-europas-groesster-pfeifenimporteur-feiert-100-geburtstag

http://www.kopp-pfeifen.de