Falstaff Wein Trophy 2021: Die Gewinner stehen fest
Thomas Haag vom Weingut ‚Schloss Lieser‘ ist Winzer des Jahres / Falstaff verleiht seine Preise an herausragende Weinpersönlichkeiten
(LCG) Vieles ist anders in diesem Coronajahr, so auch die Verleihung der Falstaff-Wein-Trophys. Als die Falstaff-Redaktion im Herbst 2020 wie jedes Jahr ihre Nominierungen auf die Titel „Sommelier des Jahres“, „Newcomer des Jahres“ und „Winzer des Jahres“ bekanntgab, war nicht vorherzusehen, dass dem öffentlichen Leben acht Monate des Stillstands bevorstehen würden. Doch auch die widrigen äußeren Umstände konnten nicht verhindern, dass die Sieger nun schließlich in würdigem Rahmen bekannt gegeben wurden.
In einer Online-Zeremonie ließen das Falstaff-Team und Berufskollegen der Nominierten die Verdienste der neun Kandidaten Revue passieren. Wie bei einem Präsenz-Event knisterte die Spannung in der Luft, als schließlich die Umschläge mit den Namen der Sieger geöffnet wurden: Den Titel „Sommelier des Jahres“ durfte Silvio Nitzsche von der Weinkulturbar aus Dresden entgegennehmen. Als „Newcomer des Jahres“ wurden Stefanie und Fabian Lassak vom Weingut Lassak aus Hessigheim in Württemberg ausgezeichnet. Der Titel „Winzer des Jahres“ ging an die Mosel zu Thomas Haag vom Weingut Schloss Lieser. »Die Verleihung der Titel Sommelier, Newcomer und Winzer des Jahres ist nicht nur für die diesjährigen Gewinner der Falstaff-Wein-Trophy ein wichtiges Zeichen. Sie ist das krönende Ende eines rund achtmonatigen Stillstands und der Beginn der Rückkehr in die Normalität, auf die wir viel zu lange verzichten mussten«, ist sich Falstaff-Herausgeber Wolfgang M. Rosam sicher. Wie in den Vorjahren hatte eine hochkarätige Jury in geheimer Wahl über den Sommelier, den Newcomer und den Winzer des Jahres abgestimmt.
Newcomer des Jahres: Stefanie und Fabian Lassak, Hessigheim/Württemberg
Die Steillagen des mittleren Neckars gehören zu den am höchsten begabten Terroirs in Deutschland und trotzdem sind sie auch Sorgenkinder: Denn viele dieser Parzellen sind in Genossenschaftshand und durch die ungünstige Alterspyramide der Feierabend-Wengerter droht in den nächsten Jahren ein Exodus aus den Terrassen des Neckarweinbaus. Genau hier engagieren sich Stefanie und Fabian Lassak: Mit ihren ersten Weinen lassen sie das Potenzial der Weinberge aufblitzen und zeigen es in einem mutigen, kitschfreien Stil, der Zeichen setzt.
Sommelier des Jahres: Silvio Nitzsche, Weinkulturbar, Dresden/Sachsen
Silvio Nitzsche kennt den weinaffinen Teil der deutschen Gastronomie wie kaum ein Zweiter. Nachdem er während seiner Wanderjahre geschworen hatte, sich niemals selbständig zu machen, kam es wie es kommen musste: 2007 wurde er seinem Vorsatz untreu und gründete in Dresden die „WeinKulturBar“. Nitzsche vermittelt den Spaß am Wein kenntnisreich und persönlich, niemals von oben herab und dafür mit authentischer Begeisterung. Und er kann aus dem Vollen schöpfen: Seine Karte kennt mehr als 1000 Positionen.
Winzer des Jahres: Thomas Haag, Schloss Lieser, Lieser/Mosel
Es ist ein Stoff wie in einem griechischen Drama. Zwei Brüder aus bestem Hause – und nur einer kann die Nachfolge des Vaters antreten. Ein Drama vielleicht, aber keine Tragödie. Denn Thomas Haag ließ seinem jüngeren Bruder Oliver den Vortritt, das elterliche Weingut zuhause in Brauneberg zu führen. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ute siedelte er sich einen Ort weiter an – und baute Schritt für Schritt das in die Jahre gekommene Weingut Schloss Lieser wieder auf. Das war 1997. Mit seinem unverwechselbaren Stil – Haag setzte auf Spontangärung schon lange, bevor es wieder modern wurde –, mit unglaublichem Fleiß und mit großem Stilgefühl entstehen seither Riesling-Originale von der Mittelmosel, inzwischen auch aus Spitzenlagen wie „Piesporter Goldtröpfchen“, „Wehlener Sonnenuhr“ und „Bernkasteler Doctor“.
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