Erstes Cannabis-Café in Deutschland / Wirklich alles legal?

Liftstyle war zu Besuch im „Cannameleon“ in Würzburg

(Lifestyle) Bereits vor Eröffnung sorgte dieses Café für reichlich Aufsehen in den Medien: In Würzburg eröffnet das erste Cannabis-Café Deutschlands: Das Cannameleon; und das auch noch ganz legal! Das Eröffnungswochenende wollten wir uns natürlich nicht entgehen lassen und sind in den Norden Bayerns gefahren, um uns selbst ein Bild zu machen.

Ein Cannabis-Café ausgerechnet in Bayern?

Wir fahren ohne konkrete Vorstellung was uns erwarte könnte los und sind bei unserer Ankunft sehr positiv überrascht. Lukas Schwarz und seine Ehefrau, die beiden Inhaber des Cannameleon, haben sich wirklich Mühe gegeben und all ihre Energie in das neue Café gesteckt. Die Liebe zum Detail blieb dabei nicht zu kurz. Drinnen scheint alles in grünen Farben – passend, wie wir finden. Doch was verspricht das neue Cannabis-Café denn überhaupt? Mit den berühmten Coffeeshops aus Amsterdam hat das Cannameleon wenig gemeinsam. Das Kiffen steht hier nicht im Vordergrund, sondern vielmehr Hanf als reines Gesundheitsprodukt.

In Würzburg können künftig keine Joints von jedermann durchgezogen werden, nein! Allerdings bietet das Café ein großes Angebot an legalen Cannabisprodukten, angefangen von verschiedenen Hanftee-Sorten und Hanfsamen, bis hin zu CBD Salben und CBD Ölen. Die Prämisse: Kein Produkt enthält mehr als 0,2 Prozent THC, so steht‘s – wo auch sonst- im BtmG. Doch die wirkliche Innovation ist, dass in einem Nebenraum Cannabis-Patienten mit Rezept ihr medizinisches Gras mittels Vaporizer oder pur gedreht in entspannter Wohlfühlatmosphäre konsumieren dürfen. Nur mit Tabak darf aufgrund des Nichtraucherschutzgesetzes nicht gemischt werden; Passt ja auch nicht ins Konzept eines Gesundheitsladens.

Café-Shop mit Fokus auf Gesundheit

Lukas arbeitet zusammen mit seiner Frau daran, den Kunden einen angenehmen Aufenthalt zu bieten. Neben der Konsumerlaubnis für Patienten gibt es ein tolles Angebot an Getränken, Kaffee und veganem Essen. Hanfblüten(-tee) konnten wir leider nicht mehr probieren, da dieser bereits vor unserer Ankunft ausverkauft war. Natürlich steht das junge Ehepaar auch gerne beratend zur Seite, wenn die Leute mehr zu den Produkten und den Vorzügen von Hanf wissen möchten. Wichtig ist ihnen nur, kein Heilversprechen zu machen, da das Angebot im Cannameleon nicht verschreibungspflichtig ist und sich somit von den Produkten aus der Apotheke abgrenzt.

Statement Lifestyle: „Wir finden es klasse, dass sich die fleißigen Cannameleon-Inhaber nicht von der teils verwirrenden Gesetzeslage abschrecken haben lassen und ihr Herzensprojekt so super umgesetzt haben. Besonders hervorheben möchten wir die Möglichkeit, an einem entspannten Ort medizinisches Cannabis zu konsumieren. Das bietet den Patienten endlich einen neuen Ort, um sorgenfrei Gras auch außerhalb der eigenen vier Wände zu konsumieren. Es bleibt zu hoffen, dass sich weitere Gastro-Betreiber ein Beispiel an Cannameleon aus Würzburg nehmen und bald mehr Cannabis-Cafés ihre Pforten in ganz Deutschland eröffnen. Denn es gibt übrigens keine gesetzlichen Vorschriften, die es Patienten verbieten können in Gaststätten ihre Medizin einzunehmen – nicht einmal das Nichtraucherschutzgesetz. Einzig und allein der Gastgeber muss es gestatten!“

Fragt sich allerdings, ob weitere Betreiber ihre Verantwortung in der Sache ebenso ernst nehmen wie das Ehepaar Schwarz in Würzburg.