„E-Zigaretten, Tabakerhitzer – was wir wissen müssen“

Instrumentarium der Tobacco Harm Reduction gefordert

(pm/sp) Um den alarmierenden Zahlen tabakbedingter Gesundheitsprobleme entgegenzuwirken, fordern renommierte Wissenschaftler und Ärzte mehr Aufklärung über neue Methoden der Rauchentwöhnung, eine lebensrettende Botschaft, die heute auch als Buch „E-Zigaretten, Tabakerhitzer – was wir wissen müssen“ erscheint. Etwa 25 Prozent aller krebsbedingten Todesfälle sind der Weltgesundheitsorganisation WHO zufolge auf den Gebrauch von Tabak zurückzuführen. In Deutschland allein sind es jährlich ca. 110.000 tabakbedingte vorzeitige Sterbefälle. Gleichzeitig liegt in der deutschen Gesamtbevölkerung die Zahl der Rauchenden im Jahre 2020 bei 26,5 Prozent – Tendenz steigend.

Die Autoren des Buches „E-Zigaretten, Tabakerhitzer – was wir wissen müssen“ drängen allein schon wegen dieser dramatischen Zahlen darauf, das Instrumentarium der Tobacco Harm Reduction neben die bestehenden Präventions- und Regulierungsbemühungen zu stellen. Harm Reduction bedeutet, besser auf die Bedürfnisse von Tabaksüchtigen einzugehen und ihnen alternative Methoden der Rauchentwöhnung aufzuzeigen. Beispiele dafür sind E-Zigaretten, Tabakerhitzer und tabakfreie Nikotinprodukte. Das bedeutet auch, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse zur Tabakentwöhnung stärker in den aktuellen Public-Health-Ansatz einzubeziehen.

Zusammen mit renommierten Wissenschaftlern und Ärzten aus der Suchtforschung hatte Prof. Dr. Stöver bereits im Oktober 2020 für ein Umdenken beim Umgang mit E-Zigaretten, Tabakerhitzern und tabakfreien Nikotinprodukten plädiert. Laut einer Befragung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) schätzen 61Prozent der Befragten das gesundheitliche Risiko der E-Zigarette genauso hoch, höher oder viel höher im Vergleich zur Tabakzigarette ein. „Die gefühlte Gefährlichkeit der E-Zigarette ignoriert die wissenschaftlichen Erkenntnisse vollkommen. Wir wissen heute, dass E-Zigaretten bis zu 95% weniger schädlich sind als gerauchter Tabak. Würden deutsche Gesundheitsbehörden das endlich offensiv kommunizieren, könnte vielen Rauchern geholfen werden“, erklärt Prof. Dr. Stöver.

Neben neuen Formen der Tabakentwöhnung nimmt das Buch „E-Zigaretten, Tabakerhitzer – was wir wissen müssen“ auch eine Bestandsaufnahme der aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse vor und teilt internationale Erfahrungen. „Dabei soll auch aufgezeigt werden, wie eine verbesserte Strategie zur Tabakbekämpfung in Deutschland umgesetzt werden kann“, so Prof. Dr. Stöver. Die zahlreichen Autoren wie u.a. Prof. Dr. med. Martin Storck, Direktor der Klinik für Gefäß- und Thoraxchirurgie am Städtischen Klinikum Karlsruhe, Dr. med. Thomas Hering, Facharzt für Pneumologie, Allergologie und Schlafmedizin mit dem Schwerpunkt Tabakentwöhnung, Prof. Dr. Bernhard-Michael Mayer, O. Prof. für Pharmakologie und Toxikologie Institut für Pharmazeutische Wissenschaften Karl-Franzens-Universität Graz, Univ.-Doz. Dr. med. Ernest Groman vom Nikotin Institut und Daniela Jamin, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Suchtforschung fühlen sich der Aufklärung über differenzierte und diversifizierte Rauchentwöhnungs¬programme und – instrumente verpflichtet.

„Um die gesundheitlichen Risiken des Rauchens zu minimieren, müssen die deutschen Gesundheitsbehörden sehr deutlich öffentlich kommunizieren, dass E-Zigaretten und Tabakheizungen zwar nicht harmlos sind, aber eine weniger schädliche Alternative zum Weiterrauchen darstellen, wenn anders der Verzicht auf die weitaus gefährlichere Tabakzigarette nicht gelingt“, betont Prof. Dr. Stöver.

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