Doch kein Warnhinweis auf Wein- und Bierflaschen

War für den Papierkorb – ist im Papierkorb

(eu/sp) Nun soll es nach dem Willen des Europaparlaments doch keine Warnhinweise auf mögliche Krebserkrankungen auf den Etiketten von Wein- und Bierflaschen geben. Entsprechende Befürchtungen hatten zumindest die Branchen im Vorfeld der Abstimmung vergangene Woche im Straßburger Plenum vorgebracht. Eine im Entwurf des Sonderausschusses zum EU-Krebsbekämpfungsplan enthaltene ‚missverständliche‘ Formulierung wurde kurz vor Annahme des Parlamentsberichts abgeändert. Im selbigen Report wird aber gefordert, stärker die Bekämpfung von umwelt-, lebensstil- und arbeitsbedingter Risikofaktoren in den Fokus zu nehmen. Ferner soll es nach dem Willen der Europaabgeordneten einen besseren Zugang zu grenzüberschreitender Gesundheitsversorgung und klinischen Studien für Krebspatienten geben. Auch sei ein effizienterer Umgang mit den Engpässen bei Krebsmedikamenten nötig. Der Präsident der Vereinigung der Weinregionen Europas (AREV), Emiliano García-Page Sánchez, begrüßte erwartungsgemäß, dass das Europaparlament es abgelehnt habe, Wein zu ‚kriminalisieren‘.

Schädlich oder maßvoll

Der ursprüngliche Berichtsvorschlag habe Wein mit anderen alkoholischen Getränken und mäßigen Konsum mit Missbrauch gleichgesetzt. Auch Christian Schwörer, Generalsekretär des Deutschen Weinbauverbandes (DWV), begrüßte die Annahme des geänderten Berichts. Der Text unterscheide nun grundsätzlich zwischen schädlichem und maßvollem Konsum. Außerdem werde empfohlen, den Verbrauchern Informationen über einen maßvollen und verantwortungsvollen Alkoholkonsum zur Verfügung zu stellen, anstatt die Verwendung ungerechtfertigter Gesundheitswarnungen zu fördern, erklärte Schwörer.

Auch ‚The Brewers of Europe‘ unterstützen den Europäischen Plan zur Krebsbekämpfung. Zugleich hob der Dachverband hervor, dass Bier ein vergorenes Getränk mit geringem Alkoholgehalt sei, das sich in eine ausgewogene Ernährung und einen nachhaltigen Lebensstil einfügen könne, wenn es von einem gesunden Erwachsenen verantwortungsvoll konsumiert werde.

Mehr dazu unter https://deutscher-weinbauverband.de