Die Nachgefragt-Kolumne mit Oliver Kopp

Hundertjähriges 2019 gefeiert – jetzt hat auch das Baby Geburtstag

(Kolumne) Im Jahr des hundertjährigen Firmenjubiläums des Hauses Kopp in Offenbach, übernahmen am 1. Mai 2019 die Brüder Oliver und Thilo Kopp, Inhaber des gleichnamigen Pfeifenimporteurs und Gesellschafter der Firmen Kohlhase & Kopp sowie der Dürninger GmbH, den Maschinenpark der Firma Maderholz als auch die Namensrechte an der 35 Jahre jungen Marke „White Elephant“. Zeit um ein Zwischenfazit zu ziehen und bei den den Kopp´s nachzufragen.

sp: Oliver, wir haben vor zwölf Monaten ausführlich über das Jubiläum des Hauses Kopp gesprochen und ein wirklich innovatives Video gedreht. Dort haben wir die Historie gut aufgearbeitet und gleichermaßen ein paar Dinge der Neuzeit in Eurem Hause präsentiert. Zum Beispiel das richtungsweisende Engagement in Sachen „White Elephant“ – wo steht Ihr heute?

Oliver Kopp: Das erste Jahr war arbeitsintensiv. Die Schutzrechte für „White Elephant“ wurden weltweit registriert. Danach folgte die komplette Überarbeitung des Designs und eine Straffung der Kollektion. Parallel wurde der weiße Elefant einer „grünen Image-Kur“ unterzogen. Wir haben uns hierbei konsequent vom Plastik verabschiedet. Die neuen Papierverpackungen bestehen zu 90 Prozent aus Recyclingpapierpapier und werden klimaneutral produziert. Die Hülsen für die Filter werden mit Sauerstoff und nicht mit Chlor gebleicht, die Basis für die Keramikkappen besteht aus australischem Speckstein, der in einem fränkischen Werk gepresst und gebrannt wird. Viel Aufmerksamkeit erhielt auch der sogenannte Superflow. Durch Entnahme von 10 Prozent Aktivkohle beziehungsweise Meerschaum wurde der Zug deutlich verbessert. Dennoch sind alle Ein- und Ausgänge der Kappe mit Material bedeckt, der Rauch wird also in jedem Fall sauber und ausreichend gefiltert.

sp: Aber das war noch nicht alles?

OK: Während der Vorbesitzer noch etliche Filter- und Pfeifenreiniger Eigenmarken produzierte wurden diese von uns sukzessive minimiert. Wir wollen uns einfach nicht verzetteln. Die ständige Umstellung der Maschinen und die Sonderbestellungen für Hülsen und Verpackungen stören den Workflow. Fortan wollen wir uns vornehmlich um das eigene Label und auf die Großkunden konzentrieren.

sp: Wie kam das bei den Kunden an?

OK: Bei der Anhebung der Preise um fast 20 Prozent stieß man erwartungsgemäß auf wenig Gegenliebe bei den Kunden. Wir wollten nie der günstige Jakob sein, sondern Qualität anbieten. Beides gleichzeitig schließt sich einfach aus. Die Verbesserung der bescheidenen Ertragslage ist nicht anders möglich, letztlich verstehen das die Kunden aber, schließlich sind das Kaufleute wie wir.

sp: Die Produktionsstätte wurde beibehalten und lebt von und mit ihrer Einzigartkeit?

OK: Die Produktion befindet sich im fränkischen Ettenstatt, einer 800 Seelen Gemeinde. Hier und nur hier werden weltweit die einzigen Filter produziert, die mit Meerschaum befüllt sind. Dieser wird in einer 3,5m großen „Riesenmühle“ granuliert. Im Gegensatz zur Aktivkohle hat dieses Mineral eine enorme Saugfähigkeit. Es absorbiert mehr als sein Eigengewicht. Wer sich zwischen Aktivkohle und Meerschaum nicht entscheiden mag, für den gibt es den Supermix., denn hier werden beide Vorzüge vereint. Auch hierfür ist man weltweit der einzige Anbieter.

sp: Was steht denn aktuell noch auf dem Aktionsplan von Oliver und Thilo Kopp

OK: Wir haben noch viel vor. Mitte des Jahres will die Kopp Smoking Systems dann endlich mit der „Roll Your Own Marke Hazy´s“ durchstarten, einem Label für „Kräuterzigaretten“. Auch dieses Label wurde international registriert. Die Offenbacher erhoffen sich hiervon einen weiteren Umsatzschub. Sowohl Format als auch Befüllung sind einzigartig.

sp: Aber das ist noch nicht alles?

OK: Neben Filtern fertigt Smoking Systems auch Pfeifen Reiniger höchster Qualität. Superfluffig wegen eines erstaunlich hohen Stoffanteils und einem stabilen „Superflex“ Draht deutscher Herkunft. Für dieses Produkt ist die Firma der einzige Hersteller in Deutschland. In ganz Europa gibt es nur drei Firmen. Derzeit profitieren wir massiv von den Lieferschwierigkeiten der Mitbewerber. Die Arbeitszeiten wurden inzwischen auf zwei Schichten ausgeweitet und die Mitarbeiterzahl von sechs auf zwölf erhöht. Trotz Corona konnte bisher voll durchgearbeitet werden. Die Ersatzteilversorgung durch die Maschinenteillieferanten lief aber alles andere als „ruckelfrei“. Die eine oder andere Maschine steht deshalb noch immer still. Dennoch konnten die Umsätze nahezu verdoppelt werden.

sp: Da klingt große Zufriedenheit und erarbeiteter Erfolg durch, auch bei den Umsatzzahlen?

OK: Die Umsätze mit der etablierten Marke „White Elephant“ wurden sogar fast verdreifacht, wie mein Bruder Thilo anmerken möchte. Wir liegen damit voll im Soll und blicken gespannt auf die nächsten Jahre.

sp: Dann hören wir uns in zwölf Monaten zur nächsten Bestandsaufnahme wieder.

Mehr Infos erhalten Sie online auf der Homepage https://www.smoking-systems.com/