Die Bar-Kultur erlebt eine neue Blüte
Große Gin-Fachmesse im Ballhaus auf dem Freiburger Ganter-Areal
(pm/sp) Ein Hype um Gin? Fachsimpeln über Botanicals, die doch schon immer Basis des Destillats mit langer Tradition waren? „Träum weiter, hätte man gesagt, wenn das jemand vor 15 Jahren prognostiziert hätte. Damit hat wirklich niemand gerechnet und wie es genau dazu kam, bleibt ein wenig rätselhaft“, erklärt Domenico Termine.
Der Buchautor, Bartender und Inhaber der Schwarzwald Bar Brigade ist seit 27 Jahren in der Branche und kann nur mutmaßen: Fast zeitgleich mit der Begeisterung für Gin sei die Bar-Kultur wieder aufgeblüht, der Spirituosenmarkt vielfältiger geworden. „Qualität war wichtig und die Leute wollten auch etwas Gutes haben“, sagt Termine. Außerdem sei man weltweit vernetzt und ein neues Produkt schnell auf der ganzen Welt bekannt.
Wacholder – ganz klar, und nun auch längst Dotterblumen, Kakao, Preiselbeeren, Rosmarin, Tee, Thymian und Veilchen: Bis zu 100 Gins kann man am 26. und 27. April auf der ersten Freiburger Gin A’ Fair kosten. Veranstaltungsort ist das Ballhaus auf dem Gelände der Brauerei Ganter – Sport-, Ausgeh- und Eventlocation und Domizil der Tanzschule Gutmann. „Wir rechnen mit rund 1 100 Besuchern an jedem einzelnen Tag, 1200 passen etwa ins Gebäude“, erklärt Lisa Küssner vom Freiburger Veranstalter Gutmann Events. 2017 fand die erste Gin-Fachmesse in Stuttgart statt, das Konzept wurde in Freiburg übernommen.
800 bis 900 Destillerien gibt es bundesweit. Unter den 27 Produzenten in Freiburg kann man Gin mit japanischem Einfluss (Satoshi) und Insel-Gin aus Ibiza ebenso kennenlernen wie „alte Bekannte“ (Sipsmith aus London) und große Namen wie Tanqueray. Was wäre eine Gin-Tonic-Messe ohne die regionalen Anbieter?
Natürlich sind auch Destillerien aus dem Ländle wie die Mundart Destillerie aus Vogtsburg oder Monkey 47 aus dem Nordschwarzwald vertreten. „Monkey 47 ist seit 2010 auf dem Markt und eine der ersten Marken, die sich getraut haben, ein Drittel der Bestandteile tatsächlich aus dem Schwarzwald zu beziehen“, blickt Domenico Termine auf die Anfänge eines der regionalen Pioniere zurück, der heute weltweit ein Begriff ist.
Noch kleiner, aber am Wachsen ist der Tonic-Markt. Das Münchner Aqua Monaco oder Fever Tree: In Freiburg kann man mit fachkundiger Hilfe von Bar-Experten ausprobieren, welches Tonic zum favorisierten Gin passt. Mit dem Ticket zum Preis von 20 Euro kann man vom Ballhaus zur Ganter-Villa schlendern, sich bei den Food-Trucks mit fester Nahrung versorgen. Longdrinks gibt’s für 5 bis maximal 7 Euro von den Barkeepern an den Ständen. Im Eintrittspreis eingeschlossen: ein Festival-Booklet mit Informationen rund um das Thema Gin und Tonic und freien Seiten für ganz persönliche Tasting-Notes.
Gin A’ Fair Freiburg, 26. – 27. April im Ballhaus Freiburg (Ganter-Areal)