Die aktuelle smokersplanet-Kolumne von und mit Alexander Eckert
Der Vauen-Chef blickt mit Stolz auf die Unternehmens-Tradition zurück und hat wie immer die Zukunft im Visier
(pm/sp) Die Nürnberger Pfeifenmanufaktur VAUEN, die älteste Deutschlands und einer der ältesten der Welt, bringt regelmäßig spannende Neuheiten auf den Markt. 1848 wurde der Grundstein für das Unternehmen gelegt, das von Anfang an immer in Familienbesitz war und bereits von der fünften Generation geführt wird. Über 170 Jahre VAUEN – das bedeutet 170 Jahre reines Handwerk, zeitgemäßes Design und das Wissen um die individuellen Wünsche von Pfeifenrauchern auf der ganzen Welt. Innovation, Kreativität und Qualität waren und sind stets der Maßstab der Nürnberger Pfeifenschmiede. Die 2019er Frühjahrs- und Sommerkollektion des Hauses Vauen ist im Handel und beim Pfeifenraucher mit Applaus angekommen, wie man hört. Und nun geht es Richtung InterTabac 2019 und die Herbst-/Wintermodelle dürften schon bald in der Warteschleife Richtung Messe stehen. Alles dazu und noch ein wenig mehr hier in der Kolumne „Nachgefragt bei Alexander Eckert“.
sp: 2018 stand ein beeindruckendes Jubiläum im Zentrum der Aktivitäten des Hauses Vauen: „170 Jahre Pfeifenkunst aus Nürnberg“. Das Jubiläum wurde selbstredend von den kreativen Vauen-Hotspots des Jahres begleitet. Unser Aufmacher im Jubiläums-Interview, mit Ihnen sehr geehrter Herr Eckert, war ein Zitat von Gustav Mahler: „Tradition ist die Weitergabe des Feuers und nicht die Anbetung der Asche“. Wird die Tradition des Hauses Vauen angebetet oder dürfen Ihre Fans doch mehrheitlich neue Innovationen aus der Nürnberger Pfeife-Kreativschmiede erwarten?
Alexander Eckert (AE): Das Zitat von Gustav Mahler könnte aus unserer Unternehmensphilosophie stammen. Natürlich sind wir auf unsere außergewöhnlich lange Tradition stolz. Nicht vielen Unternehmen Deutschlands ist es gelungen immer wieder die Höhen und Tiefen, die eine sich wandelnde Geschichte mit sich bringt, zu meistern. Das aber ist gerade die Stärke eines Familienunternehmens. Aus der langen Tradition haben wir gelernt, wie Pfeifenbauen geht. Doch um weiterhin erfolgreich zu sein, bedarf es mehr als „die Anbetung der Asche“, sprich die Fähigkeit Pfeifen fachmännisch fertigen zu können. Es ist wichtig das Marktgeschehen, die Markterfordernisse im Auge zu behalten. Und es ist besonders wichtig, seine Marketingmaßnahmen immer wieder auf den sich ständig wandelnden Zeitgeist anzupassen. So ist die geeignete Verbraucheransprache im Moment ein sehr schwieriger Punkt, da uns wichtige Kommunikationsmöglichkeiten durch die Verbannung des Pfeiferauchens aus der Öffentlichkeit verloren gegangen sind.
sp: Wie haben Sie das erste Halbjahr 2019 als Branchenteilnehmer der Tabakwarenwelt grundsätzlich wahrgenommen?
AE: Das Jahr 2019 begann, wie das Jahr 2018 endete. Der Pfeifenverkauf allgemein stagniert, während der Tabakverkauf – jedenfalls was unsere Tabake anbelangt – und der Filterverkauf steigen. Daher die gute Nachricht: Es wird weiterhin Pfeife geraucht. Aber es werden (nicht genügend) neue Pfeifen gekauft. Das liegt wohl daran, dass es dem geneigten Pfeifenraucher an Kaufimpulsen fehlt. Die gilt es von der Anbieterseite zu initiieren. Dem Pfeifenraucher muss vor Augen geführt werden, dass er sich selbst eine Freude bereiten kann, wenn er sich eine neue Pfeife gönnt. Auch wenn er diese – wie das früher möglich war – nicht stolz der Öffentlichkeit präsentieren kann.
sp: Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung im Marktsegment „Pfeife“?
AE: Wenn sich die verbleibenden Anbieter von Pfeifen einig sind, daß ein Preisverfall bei Pfeifen der falsche Weg ist, um neue Pfeifenraucher zu gewinnen, sondern dass eventuell sogar eine gemeinsame Marketingaktion, um das Pfeiferauchen auch unter den jüngeren Rauchern attraktiv zu machen, viel erfolgversprechender sein würde, habe ich ein gutes Gefühl für die weitere Zukunft. Uns muss es einfach gelingen, dem jüngeren Raucher zu vermitteln, dass Pfeiferauchen richtig Spaß macht.
sp: Die InterTabac 2019 steht an. Stehen Sie und Ihr Team bereits in den Startlöchern? Sind die neuen Pfeifen-Schöpfungen bereits in der Produktion – oder kreieren Sie noch ein Top-Modell? Einen richtigen Knaller, um es etwas salopp rüberzubringen? Wie viele Pfeifen-Modelle werden Sie zur InterTabac 2019 ins Rennen schicken und dem Fachhandel präsentieren? Haben Ihre Tabakmischer die Herbstrezeptur des Vauen-Tabaks bereits ausgetestet? Und vor allem, was sagt der Chef dazu?
AE: Die InterTabac ist natürlich auch für unser Haus das Highlight des Jahres. Die meisten Vorbereitungen sind bereits getroffen und wie üblich haben wir in unserem Gepäck viele Neuheiten, von denen wir annehmen, dass sie unseren Handelspartnern und natürlich auch unseren Verbrauchern gefallen werden. Wir haben ca. 40 neue Pfeifenkreationen dabei – und so viel möchte ich verraten – unter ihnen eine echte Besonderheit, ein richtiges Highlight, sowohl was das außergewöhnliche Design, als auch die Funktionalität anbelangt. Und eines dürfen sich unsere Kunden auf keinen Fall entgehen lassen: auf dieser Messe stellen wir als Premiere die „Tradition“, unsere neue Premium-Qualität im Hochpreissegment vor, die sich durch eine exquisite Maserung und durch erlesene Handwerkskunst auszeichnet. Wir werden von dieser außergewöhnlichen Qualität nur 80 Exemplare dabei haben, die sicher recht schnell verkauft sein werden. Und wie die letzten Jahre haben wir auch wieder einen wunderbaren, neuen Tabak mit einem äußerst angenehmen Aroma dabei.
sp: Vielen Dank, sehr geehrter Herr Eckert, weiterhin frohes Schaffen und dann bis Dortmund.