“Christoph’s Havanna-Notizen“ vom XXI. Festival del Habano / Teil 2
Ein Abend ganz im Zeichen der „San Cristóbal de La Habana“ und unser Besuch Tabakplantagen in San Antonio de los Baños
(cap) Ein rauschendes Fest war der Eröffnungsabend des XXI. Festival del Habano. Es fand, wie schon einige Jahre zuvor, im Alten Tabak- und Holzlager am Hafen von Havanna statt. Die große Halle dient heute als Brauerei und stimmungsvoller Ort für große Veranstaltungen. In diesem Jahr stand der Abend ganz im Zeichen der noch relativ jungen Habanosmarke San Cristóbal de La Habana, was gleichzeitig der vollständige Name der cubanischen Hauptstadt ist. Natürlich wurde dazu passend auch ein neues Cigarrenformat dieser Marke vorgestellt. Die San Cristóbal mit dem Namen „20 Aniversario“, anlässlich des 20jährigen Jubiläums der Marke in diesem Jahr, hat das Format einer Capuleto, mit einem Ringmaß von 52 und einer Länge von 162 mm. Es soll exklusiv für die La Casas del Habano und die Habanos Specialist-Händler auf den Markt kommen. Die Kisten sind wie antike Schatztruhen gestaltet und enthalten 20 Stück dieser prachtvollen Cigarren.
Musikalische Highlights bot der Abend mit Konzerten auf drei Bühnen, mit dem „Orquesta Aragón“, den „Toques del Rio“ und den umwerfenden „Buena Fe“. Dabei hielt es zumindest die cubanischen Gäste nicht mehr auf den Stühlen.
Einige der anwesenden Fachhändler haben am Dienstag gemeinsam mit mir und unserer neuen Habanos-Repräsentantin Barbara Leyva die Tabakplantagen in San Antonio de los Baños besucht. Sie liegen im Anbaugebiet Partido und sind ideal geeignet für den Anbau erstklassiger Deckblätter. Ebenso wie in Pinar del Rio, wachsen sie auf roter Erde. Unser alter Freund Valdimir Andino ist Chef der Tabakproduktion in diesem Gebiet und nahm sich die Zeit, uns seine geradezu mustergültigen Plantagen zu präsentieren. Selten habe ich schönere Deckblätter für Habanos gesehen! Ausgezeichnet sind auch die dort befindlichen Anlagen, gewaltige Trockenschuppen für die kontrollierte Trocknung mit modernster Technik.
Beeindruckend war auch der anschließende Besuch des Tabakforschungsinstituts, dem die insgesamt fünf Forschungsstationen unterstehen, die über ganz Cuba verteilt sind. Eine der wichtigsten Aufgaben des Instituts ist die Verbesserung des Saatguts für cubanische Cigarren durch Auslese und Kreuzung. Damit versucht man, Pflanzenkrankheiten und den Verbrauch von Düngemitteln zu reduzieren, die Effizienz im Tabakanbau zu erhöhen und den Problemen zu begegnen, die der Klimawandel für den Tabakanbau in Cuba mit sich bringt. Wie wichtig diese Aufgabe ist, haben nicht zuletzt wir als Habanos-Importeur und natürlich auch unsere Kunden des Tabakwarenfachhandels in den letzten Jahren schmerzlich erfahren! Besonders der Mangel großer Deckblätter hatte dazu geführt, dass längst nicht alle gewünschten Cigarren produziert und geliefert werden konnten. Dennoch sind hier alle recht optimistisch, dass 2019 ein gutes Jahr für die Habanos wird. Das wünschen wir und unsere Kunden uns natürlich auch. Die hervorragende Qualität der Deckblätter, die teilweise schon geerntet und getrocknet werden, lässt auf jeden Fall hoffen!
Dann eine gute Zeit und bis morgen,
Ihr/Euer
Christoph A. Puszkar