Amerikanische Whiskeyexporte durch Vergeltungszölle stark eingebrochen

Bei den Exporten in die EU verzeichnete die Handelsorganisation Distilled Spirits Councils im 2. Halbjahr 2018 einen Rückgang von 13,4Prozent

(po/sp) Amerikas Whiskey-Hersteller leiden erheblich unter dem von US-Präsident Donald Trump angezettelten Zollstreit mit internationalen Handelspartnern. Im zweiten Halbjahr 2018 ist der Export zweistellig eingebrochen. Angesichts der höheren Handelsschranken brachen die US-Whiskey-Exporte im zweiten Halbjahr 2018 verglichen mit dem Vorjahreswert um 11 Prozent auf 593 Mio. Dollar (522 Mio. Euro) ein. Das teilte der US-Branchenverband The Distilled Spirits Council am Donnerstag mit.

Wie stark der Zollstreit sich auswirkt, lässt sich an den Zahlen für das erste Halbjahr ablesen – hier hatte es noch einen Anstieg um satte 28 Prozent gegeben. „Der Schaden für die amerikanischen Whiskey-Exporte wird immer größer“, beklagte Verbandschef Chris Swonger.

Die US-amerikanische Handelsorganisation Distilled Spirits Council (DISCUS) legte aktuell einen Bericht über die Exportzahlen im Jahr 2018 vor. Darin zeigen sich unmissverständlich die negativen Auswirkungen der Vergeltungszölle auf Whiskey, die von der EU im Juni 2018 zusammen mit Zöllen auf Motorrädern, Erdnussbutter und Jeans als Antwort auf die von Präsident Trump verhängten Strafzölle von 25 Prozent auf Stahl und zehn Prozent auf Aluminium eingeführt wurden.

Während die Whiskey-Exporte in die EU im ersten Halbjahr 2018 noch um 33 Prozent anstiegen und somit den positiven Trend des Vorjahres fortsetzten, wurden in der zweiten Jahreshälfte dann schmerzliche 13,4 Prozent Rückgang verzeichnet. Da der EU-Markt einen 60 prozentigen Anteil am Gesamtexport des amerikanischer Whiskeys innehat, machte sich dieser Rückgang auch weltweit in den Exportzahlen bemerkbar: Mit 1,8 Milliarden Dollar konnten die USA zwar noch immer einen Anstieg um 9,5 Prozent im Vergleich zu 2017 verzeichnen, der rasante Aufwärtstrend, der sich von 2016 im Vergleich zu 2017 noch durch 14,9 Prozent Exportzuwachs auszeichnete, ist aber deutlich verlangsamt worden.

Von diesen Exportrückgängen sind kleine wie große Brennereien gleichermaßen betroffen, berichtet DISCUS. Chris Swonger, CEO der Organisation, lässt keinen Zweifel daran, dass es sich dabei um die Auswirkungen des Handelsstreits und der Strafzölle handelt und spricht von signifikantem und wachsendem Einfluss auf den Export des amerikanischen Whiskeys.