Kautabak oder Snus – wo liegt der Unterschied?

Was genau ist Kautabak?

(pm/sp) Bei dem Wort Kautabak denken viele Menschen wohl vor allem an die Cowboys aus alten Westernfilmen oder an Hipster. Eine etwas undeutliche Aussprache aufgrund des Tabaks und ein Spuckbecher in der Hand, in dem alle paar Minuten der Tabaksaft landet. Das mag zwar auf einige Menschen abstoßend wirken, doch in anderen weckt dies den Wunsch, einen ähnlichen Lebensstil zu pflegen. Und das ist auch ohne Weiteres möglich, denn Kautabak ist nicht nur in speziellen Tabakwarengeschäften erhältlich, sondern auch über das Internet.

Was genau ist Kautabak?

Kautabak ist wie der Tabak in Zigaretten ein pflanzliches Genussmittel, welches eine gesündere Alternative zu Zigaretten darstellt. Mithilfe von Kautabak kann der Nikotinbedarf ebenso gestillt werden wie durch das Rauchen einer Zigarette mit dem Unterschied, dass in dem Kautabak keine schädlichen Zusatzstoffe enthalten sind und kein unangenehmer Qualm entsteht.

Die Geschichte des Kautabak

Unter den europäischen Siedlern in den Jahren 1500 – 1600 war Kautabak weitverbreitet und wurde später von den amerikanischen Ureinwohnern übernommen und eingeführt. Da es Seeleuten verboten war, während der Arbeitszeit zu rauchen, stellte der Kautabak unter diesen schnell eine Alternative zu Zigaretten dar. Zudem werden durch den Kautabak die Müdigkeit und das Hungergefühl unterdrückt, was den Seeleuten zu dieser Zeit ebenfalls zugutekam. Heute wird Kautabak unter anderem von einigen Baseballspielern zum Abbau der Unruhe während einer Begegnung verwendet.

Was ist der Unterschied zu Snus?

Der Unterschied zwischen Kautabak und Snus liegt in der Form und der Anwendung. Während klassischer Kautabak (auch Priem genannt) lediglich aus verarbeiteten Tabakblättern besteht, die zuerst fermentiert und anschließend in eine Soße getränkt werden. Hergestellt wird Kautabak zumeist in Form von gepressten Riegeln oder Strängen, die zur Anwendung in die Backentasche geschoben und zerkaut werden, sobald die Wirkung nachlässt. Bei Snus handelt es sich dagegen um eine moderne Form von Kautabak, die in Portionsbeuteln erhältlich sind, die im Gegensatz zu klassischem Kautabak nicht zerkaut werden. Diese bestehen aus einem fein gemahlenen nikotinhaltigen Tabak, der mit Wasser, Salzen und verschiedenen Aromastoffen behandelt wird.

Welche Arten von Kautabak gibt es?

Neben Kautabak und Snus existiert noch eine recht neue Variante aus Deutschland, die als Skruf bezeichnet wird. Skruf super white ist ebenfalls in der Form von Portionsbeuteln erhältlich, die zuerst leicht angekaut werden müssen, damit sich deren Wirkung entfaltet. Im Anschluss daran werden diese entweder in der Wange oder unter der Oberlippe platziert und immer dann, wenn der Geschmack nachlässt, wieder leicht angekaut. Hergestellt wird Skruf aus Pflanzenfasern mit nikotinhaltigem Tabak. Gegenüber Snus und Skruf klingt es zunächst vielleicht ein wenig ungewöhnlich, Tabak im Mund zu zerkauen, weshalb diese beiden Arten von Kautabak für Anfänger ganz besonders geeignet sind. Wie Kautabak sind auch die verfügbaren Snus- und Skruf-Sorten in Tabakläden sowie über das Internet erhältlich.

Die Wirkung von Kautabak

Nachdem man ein Stück Kautabak in seiner Backentasche platziert hat, wird das Nikotin daraus nach und nach freigesetzt. Verschiedene Salze in dem Kautabak dienen dazu, den pH-Wert im Mund aufrechtzuerhalten, wodurch das Nikotin seine Wirkung noch besser entfalten kann. Zudem wird neben dem Nikotin auch ein Geschmacksverstärker freigesetzt. Aufgenommen wird das Nikotin bei dem Konsum von Kautabak über die Mundschleimhäute, von wo es über das Blut zum Gehirn gelangt. Dort wirkt das Nikotin auf das Belohnungszentrum, was bei dem Konsumenten ein entspannendes Gefühl auslöst. Entfaltet das Nikotin dagegen eine anregende Wirkung, dann ist dies ein Hinweis auf einen zu hohen Nikotinanteil. Denn die eigentliche Wirkung, ein starkes Hochgefühl, soll sich lediglich für einige Sekunden einstellen. Da der Körper aufgrund des Nikotins nämlich Adrenalin ausschüttet, steigen dadurch auch Puls und Blutdruck an. Allerdings wird zur gleichen Zeit das Stressempfinden gesenkt. Aus diesem Grund sind Konsumenten nach dem Gebrauch von Kautabak entweder ruhig und entspannt oder hellwach und fokussiert.