Zigarettenabsatz 2018 gesunken / Cigarren und weitere Tabakwaren im Aufwind

1,9 % weniger Zigaretten in Deutschland versteuert als im Vorjahr / Versteuerte Mengen aller anderen Tabakarten im positiven Trend

(pm/sp) Im Jahr 2018 wurden in Deutschland 1,9 Prozent weniger Zigaretten versteuert als im Jahr 2017. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen dagegen die versteuerten Mengen aller anderen Tabakwaren. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Menge des versteuerten Feinschnitts um 0,2 Prozent zu, der Absatz von Cigarren und Cigarillos um 6,5 Prozent. Der Absatz von Pfeifentabak erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 2,7 Prozent. Zum Pfeifentabak gehören auch Wasserpfeifentabak und neuartige Pfeifentabakprodukte.

Insgesamt wurden im Jahr 2018 Tabakwaren im Wert von 26,4 Milliarden Euro versteuert. Das waren rund 0,5 Milliarden Euro oder 1,7 Prozent mehr als im Jahr 2017. Die versteuerten Verkaufswerte stiegen bei allen Tabakwaren. Dies ist zum einen durch erhöhte Absatzmengen bei Cigarren und Cigarillos, Feinschnitt sowie Pfeifentabak zu erklären. Zum anderen gab es bei allen Tabakwaren Preiserhöhungen oder es wurden im Vergleich zum Vorjahr teurere Produkte abgesetzt.

Der Steuerwert, also der Absatz der Steuerzeichen, blieb hingegen unter dem Vorjahreswert (-0,5 %). Da die Preiserhöhungen nicht durch Steueranhebungen begleitet wurden, schlägt sich hier vor allem die rückläufige Absatzmenge bei Zigaretten – der bedeutendsten Position unter den Tabakerzeugnissen – nieder.

DZV-Geschäftsführer Jan Mücke sieht darin jedoch „keinen dramatischen Rückgang“. Vielmehr liege diese Entwicklung „im Trend des Rückgangs, den wir bei der jährlichen Konsumschätzung erwartet haben“, so Jan Mücke weiter. Nach wie vor ist die klassische Tabakzigarette das bevorzugte Tabakgenussmittel, auch wenn neuartige Tabakerzeugnisse für die Erweiterung und Vielfalt am Tabakmarkt sorgen. Das Jahr 2018 ist ruhig verlaufen, nachdem im Mai 2016 Schockbilder im Rahmen der Umsetzung der Tabakproduktrichtlinie eingeführt wurden und dies für Vorproduktionsmengen wegen des vorgeschriebenen Umstellungszeitpunktes bewirkt hatte. Die erwachsenen Raucherinnen und Raucher zeigen sich von regulatorischen Maßnahmen wie den Schockbildern auf Zigarettenpackungen weitgehend unbeeindruckt. Ein mögliches Ausweichen der Konsumenten auf nicht in Deutschland versteuerte Zigaretten ist nicht festzustellen: für Januar bis November 2018 lag der Anteil der aus dem Ausland stammenden Zigaretten bei 17,6 %. Im gleichen Zeitraum im Vorjahr betrug der Anteil 17,9%. Diese Daten werden – beauftragt von der Zigarettenindustrie – in einer Langzeitstudie, der sogenannten Entsorgungsstudie, durch das Marktforschungsunternehmen Ipsos erhoben.“

Eine Zeitreihe ab dem Jahr 1991 kann über die Tabelle Versteuerung von Tabakwaren (73411-0001) in der Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

Weitere Ergebnisse und methodische Hinweise finden sich in der Fachserie 14, Reihe 9.1.1 „Absatz von Tabakwaren“.