Tipps aus dem Dannemann-Genießerkreis

6 Anregungen wie man lernt den Genuss zu leben

(dan/sp) Genuss kann vieles sein: das heiße Bad am Abend oder der lange Spaziergang in der Kälte, eine feine Vorspeise im Restaurant oder die liebevoll zubereitete Lasagne der Großmutter, die neuen Lederschuhe oder die uralten Sneaker, die schon alles mitgemacht haben. Genuss ist vielfältig – und doch hat er Komponenten, die ihn auszeichnen. Jeder von uns kann ein Genießer werden. Denn es sind die kleinen Änderungen in unserem Handeln, die dazu führen einen einfachen Moment in einen Genussmoment zu verwandeln. Sechs Tipps, die zu noch mehr Genuss im Alltag führen.

1. Genuss braucht Zeit

Ein Merkmal, das so viele genussvolle Momente tragen, ist die Zeit, die sie brauchen. Genuss braucht Zeit, um sich entfalten zu können – und auch, um überhaupt wahrgenommen zu werden. Deshalb nehmen wir uns für ein gutes Essen im Restaurant auch mehrere Stunden Zeit, während ein einfaches Abendessen in kaum mehr als einer halben Stunde verspeist ist. Wenn wir uns die Zeit nehmen, lassen wir uns jeden Bissen auf der Zunge zergehen und schmecken auch die feinsten Nuancen des Weins. Sich Zeit für etwas zu nehmen ist die Wertschätzung des Moments und der Sache – und mitunter der größte Luxus, den man sich leisten kann. Nimm dir beispielsweise morgens die Zeit, deinen Kaffee richtig zuzubereiten und dann die Zeit, die ganze Vielfalt der Aromen zu schmecken. Oder das Schachspiel am Abend ausführlich zu zelebrieren.

2. Genuss braucht Aufmerksamkeit

Wahrscheinlich sind uns allen schon Hunderte genussvolle Momente zwischen den Fingern zerronnen, weil wir sie in der Hektik und der Schnelligkeit unseres Alltags nicht wahrgenommen haben. Genuss braucht Aufmerksamkeit. Das heißt nicht, dass er immer volle Konzentration, absolute Ausgeschlafenheit und Stille braucht.

Aufmerksamkeit bedeutet nur, dass wir wahrnehmen, was da passiert, achtsam sind: Wie das sachte Kratzen der Plattenspielernadel der Musik noch mehr Tiefe gibt oder wie das über die Jahre anschmiegsam gewordene Leder des Sessels nachgibt, wenn wir uns hineinsetzen. Die Feinheiten und die Ästhetik der Dinge und der Momente machen den Genuss aus. Und aufmerksam sein heißt auch, dass wir unsere Sinne schärfen.

3. Genuss ist Geschmackssache

Ob der perfekt sitzende Anzug oder das ausgefallene Tattoo, das ausgefeilte Craft Beer oder der kräftige Whisky: Genuss bedeutet für jeden etwas anderes. Es ist etwas tief Individuelles. Deshalb heißt Genießen auch, bei sich zu bleiben und nicht unbedingt einem Trend zu folgen. Wenn dir der Begriff Spa eher Schwindel bereitet als dass es dich entspannt, dann ist es wohl entgegen der Meinung einer vermeintlichen Allgemeinheit nicht das Richtige für dich. Andererseits kann ein Friseurbesuch oder Besuch beim Barbier ein echter Genussmoment sein.

4. Genuss muss man sich gönnen können

Häufig fällt es uns schwer, uns selbst den Genuss zuzugestehen. Die To-dos schwirren noch im Kopf, das schlechte Gewissen sagt dir, du hast eigentlich noch etwas anderes zu tun. Loszulassen und sich einen Moment des Genusses zuzugestehen ist ebenso wichtig, wie die Zeit dafür einzuräumen. Die ausgedehnte Fahrradtour, die „Moods“ nach getaner Arbeit, der Moment am Lagerfeuer oder die eine Stunde in der Woche, in der du deinem Hobby nachgehst – das alles ist eine persönliche Zeit, die man sich nehmen kann und sollte.

5. Weniger ist mehr: Qualität als Genuss

Mittlerweile ist es fast ein Allgemeingut geworden: der Klassiker aus dem Design, das Less is More, weniger ist mehr. Damit ist natürlich nicht gemeint, weniger Genussmomente zu haben. Es geht eher um die Dinge, die wir genießen, und wie wir mit ihnen umgehen. Zum Beispiel der Fisch, den es nur einmal die Woche gibt, dafür frisch vom Markt, das salzige Aroma des Meeres noch in jeder Schuppe. Oder das einzelne Cigarillo, das man am Abend genießt. Qualität kann, sofern wir unser Auge dafür schulen und bereit sind, sie wahrzunehmen, tiefe Genussmomente kreieren.

6. Genuss ist alltäglich

Ein langer Urlaub an der Cote D’Azur, Skifahren in den Alpen oder ein teures Essen sind Dinge, die gemeinhin als Genuss wahrgenommen werden. Dabei muss Genuss nichts Seltenes oder gar Teures sein. Genuss ist alltäglich, wenn wir ihn eher als eine Einstellung denn als ein vereinzeltes Event begreifen. Ein Genussmensch erlebt seinen Alltag anders. Wer seiner Umgebung, den Dingen und Menschen um ihn herum Aufmerksamkeit und Zeit schenkt, wird auch in Situationen des Alltags mehr Genuss erleben.

Ein Genussmensch zu werden verlangt weder viel Geld noch mehr Luxus. Genuss ist eine Einstellung, die du dir aneignen kannst, in dem du Aufmerksamkeit schenkst, deine Sinne trainierst und dir die Zeit nimmst, die es braucht.

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