Philip Morris macht Übernahmeangebot für Swedish Match offiziell

PMI baut mit der Übernahme sein Angebot bei rauchfreien Produkten aus

(pm/sp) Philip Morris will den Konkurrenten Swedish Match übernehmen. Das hat der US-Tabakkonzern nun auch selbst angekündigt. Der angebotene Übernahmepreis liegt dabei höher als zuletzt spekuliert wurde.

Der US-amerikanische Tabakkonzern Philip Morris International will sein Geschäft außerhalb des klassischen Zigarettengeschäfts mit einer Milliardenübernahme in Schweden ausbauen. Nachdem der Bereich zuletzt bereits mit kleineren Übernahmen gestärkt worden war, soll jetzt der europäische Konkurrent Swedish Match für umgerechnet 16 Mrd. US-Dollar (rund 15 Mrd. Euro) geschluckt werden, teilte Philip Morris am Mittwoch in Stamford mit. Die Ankündigung ist keine Überraschung mehr, nachdem Swedish Match bereits am Wochenanfang der KW 21 Gespräche über ein mögliches Übernahmeangebot durch den US-Konzern bestätigt hatte. Der angebotene Preis von 106 schwedischen Kronen je Aktie liegt allerdings etwas über dem Niveau, über das zuletzt spekuliert worden war. Am Dienstag hatte der Kurs des Swedish-Match-Papiers um ein Viertel auf 95 Kronen zugelegt. Die Führungsspitze des schwedischen Unternehmens empfiehlt den Aktionären, das Angebot anzunehmen.

Philip Morris International kommt auf einen Börsenwert von knapp 145 Mrd. Dollar. Der US-Konzern ist in mehr als 175 Märkten aktiv und beschäftigt 71.000 Mitarbeiter. Zu ihm gehören fünf der 15 größten Zigarettenmarken. Swedish Match wurde 1917 gegründet. Zunächst stellte das Unternehmen hauptsächlich Streichhölzer her. Später kamen Tabakprodukte und Feuerzeuge hinzu. Mittlerweile hat sich Swedish Match auf die Produktion von Nikotinbeuteln spezialisiert, die unter dem Namen „Snus“ vermarktet werden. Das sind kleine, in Dosen verpackte Tabakportionen, die zwischen Oberlippe und Gaumen gesteckt werden und Nikotin abgeben. Beliebt sind diese seit Jahrzehnten in Schweden und Norwegen.

Erfolgreiche Nikotinbeutel

Die Beutel sind innerhalb der EU nur in Schweden zugelassen. Mehrere Versuche, „Snus“ auch in anderen EU-Ländern genehmigen zu lassen, sind bislang gescheitert. Auf dem Heimatmarkt kämpft der Konzern außerdem gegen stärker werdende Konkurrenten. Erfolgreicher ist der Konzern in den USA. Seit 2019 ist „Snus“ hier zugelassen. Swedish Match ist mittlerweile Marktführer bei rauchfreien Produkten, auch dank der Marke „Zyn“. Der Konzern kommt hier auf einen Marktanteil von rund 64 Prozent. Der Markt für Nikotinbeutel und ähnliche Produkte wächst stark und ist hart umkämpft: Der US-Konzern Altria, der sein internationales Geschäft 2008 unter dem Namen Philip Morris abgetrennt hatte, ist hier mit seiner Marke „On“ ebenfalls vertreten. Eine Übernahme von Swedish Match durch Philip Morris passt zur Strategie des US-Konzerns, neben dem internationalen Vertrieb von Zigarettenmarken wie Marlboro, Chesterfield und L&M seine Produktpalette an rauchfreien und weniger gesundheitsschädlichen Tabakprodukten auszubauen. So hat Philip Morris das „Iqos“-System zum Erhitzen von Tabak entwickelt und im vergangenen Jahr die Vectura Group, einen Entwickler von Asthmamedikamenten, übernommen. Außerdem erwarb der Konzern den Anbieter Fertin Pharma, der ein Hilfsmittel zur Raucherentwöhnung herstellt.

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