Falstaff WeinTrophy 2019: Das sind die Gewinner

Zum neunten Mal verlieh Falstaff Deutschland Preise an herausragende Weinpersönlichkeiten

(pm/sp) Für sein Lebenswerk wurde Hanno Zilliken geehrt, Mathieu Kauffmann (Reichsrat von Buhl) ist Winzer des Jahres. Im Schlosshotel Hugenpoet bei Essen wurden die Gewinner der Falstaff WeinTrophy 2019 geehrt.

Die Publikums-Trophy

Wie in den Vorjahren hatte eine hochkarätige Jury in geheimer, notariell beaufsichtigter Wahl über den Sommelier, den Newcomer und den Winzer des Jahres abgestimmt. Doch auch die Falstaff-Leser hatten das Wort: Sie wählten den 2017er Guntersblumer Gewürztraminer aus dem Keller von Gunther Hiestand (Guntersblum, Rheinhessen) zum »Lieblingswein« des Jahres.

Newcomer des Jahres

Moritz Haidle, Stetten (Württemberg) nahm einen Umweg, bevor er im elterlichen Weingut durchstartete. »Gezwungenermaßen« musste er zu Hause im Weingut anpacken, Haidle aber sprühte lieber Graffitis und träumte davon, als Designer zu arbeiten. Erst als er seinem Vater Hans zuliebe ein Praktikum bei Paul Fürst absolvierte, habe er, Zitat, »die Faszination von Wein verstanden«. Dann ging es Schlag auf Schlag: Nach Stationen in Australien, Kalifornien, in Burgund und bei Thomas Seeger in Baden kam das Studium in Geisenheim. Seit dem Abschluss 2014 trägt Haidle zu Hause die volle Verantwortung – und lässt mit kompromisslosen Weinen aufhorchen.

Sommelier des Jahres

Bernd Kreis – Weinhandlung Bernd Kreis in Stuttgart – geboren 1963, gehört zu jener Generation von Sommeliers, die das deutsche Wein- und Gastronomiewunder der neunziger Jahre aus nächster Nähe miterlebt und mitgeprägt haben. Von 1991 bis 2001 wirkte Kreis als Chefsommelier in der Stuttgarter Wielandshöhe, in diese Zeit fällt auch seine Auszeichnung als »meilleur sommelier d’Europe« 1992. 1996 eröffnete Kreis seine eigene Weinhandlung, die er heute mit großem Erfolg an zwei Standorten in Stuttgart führt. Kreis gibt dem Sommelierberuf die weitest mögliche Interpretation: So ist er im Lauf der Jahre immer wieder als Förderer junger Winzertalente in Erscheinung getreten, zudem bewirtschaftet er einen 20 Ar großen Weinberg im Steilhang des Degerlocher Scharrenberg.

Winzer des Jahres

Mathieu Kauffmann, Weingut Reichsrat von Buhl, Deidesheim (Pfalz). Der gebürtige Elsässer Mathieu Kauffmann war lange Jahre Chef de Cave beim legendären Champagnerhaus Bollinger, ehe ihn der Pfälzer Unternehmer Achim Niederberger für das Weingut Reichsrat von Buhl gewinnen konnte. Seit Kauffmanns erstem Jahrgang 2013 sorgen seine Weine und Sekte in der Fachwelt für Gesprächsstoff. Dabei merkt man, wie der nachdenkliche und bescheidene Önologe von Jahr zu Jahr besser Tritt fasst. Erwartete man sich anfangs von ihm vor allem erstklassigen Sekt – so werden seine stillen Rieslinge inzwischen in der Fachwelt ebenso hoch gehandelt.

Lebenswerk

Hanno Zilliken, Saarburg (Saar) – Das historische Weingut des preußischen Forstmeisters Geltz kann auf eine Familientradition bis zum Jahr 1742 zurückblicken. Doch die Zeitläufe machten es der zehnten Generation im Saarburger Weingut nicht leicht, diese Tradition weiterzuführen. Der Betrieb war schon immer für seine naturreinen fruchtigen Rieslinge bekannt gewesen, für Kabinett, Spätlese, Auslese, und für edelsüße Prädikate. Als jedoch während der 1990er Jahre die Mode immer mehr zum trockenen Riesling schwenkte, benötigte Hans-Joachim – genannt »Hanno« – Zilliken einen langen Atem, um diese Baisse zu überstehen. Den Ertrag bester Saarburger und Ockfener Lagen gegen seine Überzeugung trocken auszubauen, war für Zilliken keine Option. Und siehe da: Im Lauf der Nuller-Jahre kehrte die Begeisterung für das einzigartige Spiel fruchtigen Saar-Rieslings zurück. Zilliken hatte die Durststrecke überwunden. Heute zählen seine fabelhaft reifenden Weine aus den vergangenen drei Dekaden zu den gesuchtesten Weinen des Sammlermarktes.

Foto: Die Sieger der Falstaff WeinTrophy 2019 (v.l.n.r.): Moritz Haidle (Newcomer), Gunther Hiestand (Lieblingswein), Hans-Joachim Zilliken (Lebenswerk), Bernd Kreis (Sommelier) und Mathieu Kauffmann (Winzer des Jahres). © Falstaff/Alois Müller