Eine Cigarrenreise nach Peru – und das Ergebnis

Sebastian Gollas hat das Amazonasbecken inspiziert

(pm/sp) Wer Cigarren aus Peru entdecken möchte, muss bis ans Amazonasbecken reisen. Sebastian Gollas von StarkeZigarren in Berlin hat im Frühjahr 2020 einen ersten Versuch gewagt und die Region besucht. Ende 2020 sollte es dann nochmal für eineinhalb Monate nach Tarapoto gehen, wo sich die größten Manufakturen des Landes befinden. Aus eineinhalb Monaten wurde schließlich fast ein halbes Jahr. 2020 war kein einfaches Jahr zum Reisen. Warum aber Cigarren aus Peru? Die klassischen Cigarren produzierenden Länder liegen schließlich alle in der Karibik. Der Gründer von StarkeZigarren hatte zu früheren Zeiten bereits Cigarren aus Peru probiert. Außerdem zeugten exzellente Cigarrenserien von der Qualität des Tabaks aus Peru. So war in der exklusiven Zino Platinum Crown Serie stets ein kleiner Anteil peruanischen Tabaks enthalten. Diese Cigarren waren geschmacklich sehr vielfältig und der Rauch fühlte sich cremig an. Genau das, was sich viele Aficionados wünschen.

„Wir wussten, dass in Peru sensationelle Cigarren hergestellt werden können. Aber wir wussten weder wo, noch ob es diese Cigarren heute noch gibt“, schreibt Sebastian Gollas. „Die Recherchen in Deutschland hatten in Zusammenarbeit mit der peruanischen Botschaft in Berlin nur eine Tabakmanufaktur hervorgebracht. Für ein Land mit so langer Tradition schien und das viel zu wenig. Schließlich wird Tabak aus dem Amazonas vermutlich seit Jahrtausenden bei spirituellen Zeremonien verwendet.“

Das Ziel der Peru-Reise war es, großartige Cigarren zu entdecken. Doch schon Anfang 2020 kam es zur Enttäuschung. Alle Cigarren, die für den kleinen Markt Peru gemacht sind, taugen nicht für den Export. Anders als in der Dominikanischen Republik gibt es in Peru keine Cigarrenkultur. Die Peruaner rauchen nicht, weder Cigarre noch Zigarette.

„Wer ins abgelegene Tarapoto reisen möchte, legt von Deutschland eine lange Reise hin. Bei uns ging es im November 2020 von Berlin nach Frankfurt am Main, von dort mit einer leeren Boeing 747-400 weiter nach Buenos Aires. Danach ging es über Chile nach Lima. Von der Hauptstadt Peru fliegt man nochmal eine gute Stunde, um nach Tarapoto ans Amazonasbecken zu kommen. Alleine die An- und Abreise haben uns wegen den Corona-Maßnahmen etwa eine Woche gekostet. Covid-19 und die steigende Kriminalität waren neben dem politischen Chaos die wichtigsten medialen Themen in Peru. Zum Glück hat uns das im Cigarrenbusiness relativ wenig tangiert. So konnten wir in Tarapoto fast ein halbes Jahr lang ungestört an Tabakblends arbeiten und immer wieder neue Cigarren probieren. Die ersten Ergebnisse sind bereits im April 2021 in Deutschland eingetroffen. Doch bis dahin war es ein steiniger Weg. Die erste herausragende Cigarre war ein alter Longfiller mit Tabaken aus dem Jahr 2007. Leider gab es von dieser alten Produktion nur noch einen Restbestand von 100 Kisten. Problematisch ist bei der Entwicklung einer neuen Cigarre die Entwicklungszeit. In den ersten Wochen nach der Produktion schmeckt die Cigarre jeden Tag anders. So muss man im Cigarrengeschäft eine Menge Geduld mitbringen. Denn nur sehr wenige Tabakblends begeistern wirklich. Geduld war auch das Stichwort bei der Rückreise. Schon am Tag der Einreise nach Peru wurde der Rückflug von Lufthansa storniert. So hat sich die Cigarrenreise in das südamerikanische Land immer weiter ausgedehnt, bis im April 2021 endlich PCR-Test und Flugverbindungen die Rückreise über Kolumbien möglich machten.“

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