Der große Überblick: Münchens schönste Biergärten

Wo sind in München in die schönsten Biergärten? In unserem Überblick haben wir euch eine Auswahl zusammengestellt.

(pm/sp) Der Erfinder des Biergartens war ein Münchner Brauer, der im 19. Jahrhundert auf die Idee gekommen war, im Sommer Bier in tiefen Bierkellern einzulagern, damit es nicht schlecht wurde. Um in den Kellern die richtige Kühle herzustellen, wurden auf die Oberfläche Kies gestreut und flach wurzelnde Kastanien gepflanzt. So konnte sich die Oberfläche in den Sommermonaten nicht aufheizen und Hitze nach unten in den Bierkeller abgeben. Aus diesen Gärten zur Bierkühlung ist inzwischen ein urbayerisches Lebensgefühl geworden. Und da die Tradition nun in München begründet wurde, gibt es in München natürlich die schönsten Biergärten. Im Folgenden finden Sie jeweils ein Portrait zu einem Biergarten in München.

Die Fasanerie

Komplett renoviert in den Farben der Fasane ist die Fasanerie (noch) ein Geheimtipp. Selbst viele Münchner kennen den bayerisch-traditionellen Biergarten am kleinen Hartmannshofer Park nördlich des Nymphenburger Schlossparks nicht.

Im Februar 2017 entschied sich Martina Meise, die Fasanerie zu übernehmen. Denn als studierte Betriebswirtin mit jahrzehntelanger Erfahrung bei BMW und als Beraterin zahlreicher Unternehmen erkannte sie sofort dieses Gastronomie-Juwel. Die Wirtin führt auch noch die Cafébar Limulus. Bei den Speisen setzt die 47-Jährige auf weiß-blauen Gaumenkitzel und mediterrane, saisonale Küche.

Wer nicht mit dem Auto oder Radl kommt, muss einen zehnminütigen Fußmarsch einkalkulieren. Am nächsten kommt man mit den Bus-Linien 162/164/165 bis zur Untermenzinger Straße.

Das Mangostin

Es hat 1990 eröffnet und steht seitdem für höchste asiatische Kulinarik in München: Das Mangostin in Thalkirchen gleich beim Tierpark. Das Restaurant hat auch einen kleinen Biergarten. Cocktails und Longdrinks holen sich die Besucher an der Bar – der Rest wird an den Tisch gebracht. Biergarten mal anders.

Im Mangostin ist ein gut eingespieltes Team am Werk. Das Lokal wird geführt von der Familie Kuffler, bekannt unter anderem vom Weinzelt auf der Wiesn. Und von Partner und Geschäftsführer Joseph Peter. Im Mangostin gibt es japanische, thailändische und asiatischkoloniale Küche, das Lokal ist für seinen üppigen Sonntagsbrunch über die Grenzen Münchens hinaus bekannt.

Die WaWi – Waldwirtschaft

Bier und Jazz, das passt! In der WaWi gibt’s bei schönem Wetter jeden Tag Musik. Münchens Jazzbiergarten lädt zum Verweilen ein. Jede Woche spielt hier eine andere Band. 1982 übernahm Sepp Krätz, ehemaliger Wiesn-Wirt, die Waldwirtschaft als Pächter. Die Familie Krätz führt den Biergarten seit vielen Jahren. Geschäftsführer vor Ort ist Erhard Schneider (58), als Betriebsleiter zeichnet Tom Kriegenherdt (39, re.) verantwortlich.

Mit der S-Bahn kommen die Gäste zum Biergarten über den Isartalbahnhof Großhesselohe. Viele Münchner fahren mit dem Radl in die Waldwirtschaft. Mit dem Auto: über die Wolfratshauser Straße und Melchiorstrase in die Pullacher Straße. Dann ist die Waldwirtschaft ausgeschrieben.

Zum Flaucher

Ein Ausflugslokal mitten in den Isarauen: Auf diese Idee kam der Wirt Johann Flaucher schon im Jahr 1871. Er gab dem Abschnitt der Isar im Süden Münchens seinen Namen. Bis heute sind der Biergarten „Zum Flaucher“ und die nicht weit entfernte, bewirtete Jagdhütte Schinderstadl ein beliebter Anlaufpunkt bei den Münchnern.

Der Biergarten „Zum Flaucher“ ist Teil der Haberl-Gastronomie, dazu gehören unter anderem auch der Biergarten am Chinesischen Turm, der Hopfengarten, der Michaeligarten. Die Chefin ist Antje Schneider. Zusammen mit ihrer Mutter Anneliese Haberl führt sie auch das große Wiesn-Zelt Ochsenbraterei. Chef vor Ort im Biergarten „Zum Flaucher“ ist Markus Märkl (41).

So kommen Sie hin: Nehmen Sie die U3 bis zur Haltestelle Brudermühlstraße und danach den Bus 54 bis zur Haltstelle Schäftlarnstraße, von dort aus Richtung Süden an der Isar entlanglaufen. Öffentliche Parkplätze gibt’s am Isarkanal, von dort sind es fünf Gehminuten zum Biergarten.

Wirtshaus am Rosengarten

Am Rande des Westparks auf einer kleinen Anhöhe liegt das Wirtshaus am Rosengarten. Der Münchner Biergarten ist – wie es der Name schon sagt – umgeben von einer Blumenpracht und liegt gleich beim Westpark-See. Der Westpark wurde für die Internationale Gartenbauausstellung (IGA) 1983 angelegt, im dortigen Rosengarten wurden 20 000 Rosen von über 500 Sorten angepflanzt. Gerhard Rieder (53) ist der Chef des Wirtshauses mit Biergarten. Der Rosengarten-Wirt bringt reichlich Erfahrung mit: Rieder hat bereits im Königshof, im Hotel Hilton und in England gearbeitet.

Am schnellsten geht’s zum Biergarten per Tram 18 (Halt Stegener Weg) oder Bus 51/151 (Haltestelle Andreas-Vöst-Straße). Von den Haltestellen sind es ein paar Minuten zu Fuß.

Michaeligarten

Richtig idyllisch ist es tief im Osten der Stadt: Der Michaeligarten liegt direkt am Ufer des Sees im Ostpark. Perfekt zum Ausspannen! Antje Schneider (50) ist die Wirtin des Michaeligartens – und ein wahrer Tausendsassa: So betreibt sie unter anderem auch die Ochsenbraterei auf der Wiesn, den Chinaturm-Biergarten oder den Hopfengarten im Westpark. Der Michaeligarten wird seit mehr als 35 Jahren von der Familie Haberl geführt.

Mit der U-Bahn: Linie U5 bis zur Haltestelle Michaelibad, dann Ausgang Richtung Ostpark/Michaelibad. Mit dem Bus nimmt man die Linie 195 bis zur Haltestelle Michaelibad. Auch die Tram- Linie 19 bringt einen ans Ziel, allerdings mit etwas längerem Fußmarsch.

Seehaus

Die begehrtesten Tische des Seehauses stehen direkt am Kleinhesseloher See in München: Dort können die Gäste Enten füttern oder die schönen bunten Tretboote beobachten. Samstags gibt es hier von 10 bis 13 Uhr einen Bauernmarkt mit verschiedenen Standln, die regionale und saisonale Produkte verkaufen – alles bio und ökologisch.

Seit mehr als 30 Jahren ist das Seehaus Teil des Gastro-Imperiums von Roland Kuffler, zu dem auch das Weinzelt auf der Wiesn gehört. Seit zwei Jahren führen die Söhne Sebastian und Stephan Kuffler die Geschäfte rund um die Standorte München, Frankfurt und Wiesbaden. Chef im Seehaus ist Sebastian Kuffler. Seit 1. Mai 2016 leitet Sebastian Caputo die neue „Bar am See/Haus“.

Mit der U3/U6 zur Münchner Freiheit, zehn Gehminuten durch den Englischen Garten oder mit dem Bus 144 zur Haltestelle Osterwaldstraße; gebührenpflichtige Parkplätze vor Ort.

Schlosswirtschaft Schwaige

Sie ist ein Geheimtipp – und sogar noch älter als der Bau des Hauptschlosses Nymphenburg: Die Schlosswirtschaft Schwaige. Im 17. Jahrhundert hieß der Gutshof noch „Ober- und Unterkemnath“. Kurfürst Ferdinand Maria erwarb den Schwaighof für 10 000 Gulden. 1664 gab er den Auftrag zum Bau des Schlosses. Seit 1714 ist die Schwaige in die Schlossanlage integriert.

Die Schlosswirtschaft Schwaige betreiben Wiesn-Wirt Michael F. Schottenhamel (Schottenhamelzelt) und Peter Kinner, ehemals jüngster deutscher Sternekoch. Schottenhamel ist eher für die administrativen Geschäfte zuständig, Kinner ist vor Ort in der Schwaige. Im Innenhof hat die Schwaige einen gemütlichen, bedienten Biergarten.

Beim Schloss gibt’s viele Parkplätze. Oder: Tram (12 oder 16) bis zum Romanplatz oder Tram 17 (Haltestelle Schloss Nymphenburg)

Franziskaner Garten

Versteckt in einer gutbürgerlichen Wohngegend in Trudering liegt der Franziskaner Garten. Weil vor allem die Leute aus der Nachbarschaft den Biergarten besuchen, achten die Wirtsleute auf gleichbleibend hohe Qualität. Schließlich sollen ihre Gäste

Familie Huber hat seit bald acht Jahren das Sagen im Franziskaner Garten. Markus Huber (45) hat seine Ausbildung im Herzoglichen Schlosskeller am Tegernsee gemacht, bei Käfer und in der Haberl-Gastronomie. Gemeinsam mit seiner Frau Margret (38) führt er den Biergarten und das dazugehörige Wirtshaus mit viel Liebe und Engagement. Wer sich nach einem Ausflug in den nahe gelegenen Truderinger Forst bei Bier und Brezn erholen will: Hier ist das richtige Platzerl.

Fahren Sie mit der U2 bis Trudering und dann weiter mit dem Bus 192 Richtung Neuperlach Zentrum bis zum Halt Vogesenstraße. Und dann: abschalten und genießen.

Hirschau

Früher gab’s viel Wild in den Isarauen nördlich der Stadt – da liegt der Name Hirschau nahe. Seit dem Jahr 1808 ist er auf den Stadtkarten eingetragen. Seit dem Jahr 1936 ist sie in München gastronomisch vertreten: die Wirtsfamilie Hagn. Heute wird sie vertreten durch Wiggerl Hagn (78) und seine Tochter Stephanie Spendler (51) mit Mann Michael (56). Bekannt ist die Familie auch von der Wiesn: Dort betreibt sie das Löwenbräuzelt. Die Hirschau haben die Hagns 2013 übernommen.

Die Hirschau liegt mitten im Englischen Garten. Ab der U-Bahn Dietlindenstraße sind es 15 Minuten zu Fuß (oder Bus 59 bis Osterwaldstraße, dann 8 Minuten zu Fuß). Mit dem Auto: Abfahrt vom Isarring.

http://waldwirtschaft.de/