Der Genuss aus der Pfeife

Der Schweizer Pfeifenbauer Roman Peter im Gespräch mit „tabakdrinksandmore“

(pm/sp) Immer mehr Leute entdecken wieder die Vorzüge der Tabakpfeife. Ein Trend mit vielen Facetten. Pfeifenbauer Roman Peter erklärt, was es damit auf sich hat und was man beim Kauf einer Pfeife beachten sollte.

«Pfeifenrauchen bedeutet für mich Zeit haben, den Tag Revue passieren lassen, über die verschiedensten Dinge nachdenken», erzählt Pfeifenliebhaber Roman Peter. Für ihn eine Leidenschaft, die ihn schon das halbe Leben lang begleitet. In seiner Werkstatt in Affoltern am Albis stellt er selbst Pfeifen her. Und dies nicht nur maschinell: Als einer der letzten in der Schweiz fertigt der gelernte Möbelschreiner Einzelstücke aus besten Materialien auch von Hand. Zusätzlich repariert, restauriert oder reinigt er Tabakpfeifen. Für über 200 verschiedene Tabak-Fachgeschäfte und private Pfeifenraucher aus der ganzen Schweiz ist er Ansprechperson, mehr als 2’000 Pfeifen jährlich werden hier wieder auf den neusten Stand gebracht. Immer öfters seien in letzter Zeit darunter auch Second Hand-Pfeifen von jungen Anfängern, welche die Tabakpfeife auf dem Flohmarkt oder dem Estrich vom Grossvater gefunden hätten und diese vor dem Wiedergebrauch gereinigt haben möchten. Das Pfeifenrauchen ist im Trend – besonders junge Menschen lernen es wieder neu zu schätzen.

Roman Peter erklärt sich diesen Trend einerseits mit der Wiederentdeckung von qualitativ hochwertigen Genussprodukten durch die ­Konsumenten, welche in den letzten Jahren zu beobachten war. So auch bei den Tabakprodukten. Angefangen bei den Cigarren, dann Schnupftabak, Shisha, Kautabak – und nun auch wieder das Pfeifenrauchen. Andererseits sieht er darin aber auch eine Begleiterscheinung eines anderen Trends: des Ethno-Trends. In der immer hektischeren Zeit besinnt man sich auf seine Wurzeln zurück, das Volkstümliche ist wieder «in». «Und mit Pfeifenrauchen verbinden viele ihren Großvater oder einen Bauern auf dem Land, etwas Urtümliches, Traditionelles, Gemütliches», beobachtet Peter.

Um mit dem Pfeifenrauchen anzufangen, braucht es keine grosse Ausrüstung. Einzig eine Pfeife, den Pfeifentabak, einen Stopfer und ein Feuerzeug oder Streichhölzer. Meist werden die Pfeifenköpfe, in denen sich die Brennkammer befindet, heute aus Bruyèreholz hergestellt. Auch Roman Peter setzt bei seiner Pfeifenherstellung auf das glutbeständige Holz aus den Wurzelknollen der Baumheide. Seltener gibt es auch Pfeifen aus Ton, Kunststoff, Meerschaum oder von früher aus Porzellan. Nebst dem Pfeifenkopf besteht die Tabakpfeife aus einem Mundstück, heute meist aus Acryl gefertigt, und je nach Pfeife einem Filter zum Beispiel aus Aktivkohle.

Natürlich gäbe es noch viele andere Produkte für Pfeifenraucher. Begleitprodukte wie beispielsweise spezielle Aschenbecher oder Taschen für den Transport sind heute aber weniger gefragt und werden deshalb auch immer seltener angeboten. Im Gegensatz zu früher stellt man heute das Pfeifenrauchen weniger zur Schau, sondern geniesst eher im Stillen zu Hause. Roman Peter bezeichnet das Pfeifenrauchen trotzdem als «visuelles Rauchen», jedoch mehr für einen persönlich. So spielt dann beim Kauf einer Pfeife das Design weniger für den Rauchgenuss als vielmehr für die eigene Freude eine Rolle. «Im Vordergrund steht, was jedem einzelnen Pfeifenraucher optisch gefällt, ob nun kurz oder lang, leicht oder stark gebogen», so Peter.

Und was kostet dieses Vergnügen? Die Preise seien sehr unterschiedlich, ob bei einer Restauration oder bei einem Neukauf. Grundsätzlich habe das in die Pfeife investierte Geld zwar kaum Einfluss auf das spätere Aroma, sagt Peter. Aber durchaus auf den Genuss: «Weil es eben ein visuelles Rauchen ist, möchte man auch etwas Schönes haben. Und in diesen Genuss sind immer mehr Leute bereit, auch etwas zu investieren.» Dafür genieße man das Pfeifenrauchen anschließend auch wirklich in vollen Zügen.

Und was kostet dieses Vergnügen? Die Preise seien sehr unterschiedlich, ob bei einer Restauration oder bei einem Neukauf. Grundsätzlich habe das in die Pfeife investierte Geld zwar kaum Einfluss auf das spätere Aroma, sagt Peter. Aber durchaus auf den Genuss: «Weil es eben ein visuelles Rauchen ist, möchte man auch etwas Schönes haben. Und in diesen Genuss sind immer mehr Leute bereit, auch etwas zu investieren.» Dafür genieße man das Pfeifenrauchen anschließend auch wirklich in vollen Zügen. Roman Peter selbst geht diesen Genuss jeweils ganz bewusst an. Vielleicht sehe er tagsüber eine gute Flasche Wein, die er sich dann gezielt für eine Auszeit mit Pfeifenrauchen bereitstellt. Oder ein feines Praliné, das er sich schon am Morgen kauft, um es am Abend zur Pfeife zu genießen. «Beim Pfeifenrauchen ist es eben nicht nur der Moment, sondern auch das Drumherum, das zum Genuss beiträgt.» Dazu gehörten auch die Vorfreude, die Vorbereitung und das Prozedere während des Rauchens. «Für mich spielt hier sogar ein bisschen die Freude am Pfadfindertum mit hinein, beim Anzünden und dem Erhalten der Glut», schmunzelt Roman Peter.

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Weitere Informationen zu Roman Peter: https://www.peterpfeifenbau.ch/